Millionen von Lesern fragen täglich: wer ist eigentlich dieser Planet? Seit wann können gigantische Gesteinsbrocken schreiben? Und wann werden endlich diese Killerspieler weggesperrt? OK, diese Fragen sollen nun nicht länger unbeantwortet bleiben, zumindest die ersten beiden.

In die Umlaufbahn gesetzt wurde ich am 19.05.1973 und kreiste für die ersten Jahre um ein kleines niedersächsisches Städtchen namens Munster. Später bin ich nach einem kurzen Umweg über Lüneburg in die Region Braunschweig gekommen. Die ersten paar Jahre verbrachte ich in Braunschweig selbst und habe dort meine Sonne kennengelernt. Durch die starke Anziehungskraft haben wir inzwischen zwei kleine Monde abgespalten und leben etwas dörflicher in Kissenbrück.

Um mir das Schreiben zu erleichtern, und um den Gag nicht noch mehr zu strapazieren, unterlasse ich jetzt mal die Planeten-Allegorien. Diesen Nick verwende ich schon fast genau so lange, wie ich im Internet unterwegs bin. Angefangen hat dies damals mit einem Onlinespiele-Clan namens JM, den ich mit ein paar anderen zusammen gegründet habe. Um genau zu sein, da war der Nick noch ein wenig länger, aber die Langfassung mag ich inzwischen nicht mehr so – den Gagfaktor dahinter hat wahrscheinlich sowieso nie jemand außer mir wirklich verstanden. Belassen wir es also einfach dabei, dass ich mich mit dem Begriff Planet identifiziere.

Dieses Blog habe ich im Juni 2006 angefangen, weil mich die aktuelle politische Lage in Deutschland zunehmend wütend machte und immer noch macht. Und ich wollte meine Meinungen mal in etwas handfesteres formulieren, als sie nur in Chats und Foren zu schreiben, wo sie von kaum jemandem gelesen werden und anschließend sang- und klanglos verschwinden. Ja, ein gewisses Mitteilungsbedürfnis kann ich nicht leugnen, aber das ist ja schließlich auch die Grundvoraussetzung für ein Blog, oder nicht?

Jumble, das bedeutet Durcheinander, und das ist hier auch Programm. Ich habe mir zwar ein Hauptaugenmerk auf das leidige Thema Killerspiele gesetzt, aber ansonsten schreibe ich einfach darüber, wonach mir gerade der Sinn steht. Was jedoch im Gegensatz zur Mehrheit der Blogs und wohl auch entgegen dem ursprünglichen Zweck dieser Bewegung nicht so meine Art ist: ich halte es irgendwie nicht für nötig, zu beschreiben, was ich heute morgen zum Frühstück hatte, mit welcher Hand ich mir um 13:37 Uhr hinterm linken Ohr kratzte und welcher Ohrwurm mir auf dem Heimweg beim Passieren der Pizzeria Pupatella durch den Kopf geisterte. Tut mir leid, wenn ich damit jetzt jemanden beleidige, aber ich finde das schlicht vollkommen uninteressant.

Einen weiteren Grund fürs Bloggen gibt es für mich noch, und es fällt mir ein wenig schwer, das zuzugeben: Einsamkeit. Wirklich, ich fühle mich allein, obwohl ich Frau und Kinder habe, diese auch über Alles liebe und gerne mit ihnen den Tag verbringe. Ich habe auch ein paar Freunde, die noch in meiner Nähe leben, aber mit keinem kann ich meine größten Interessen teilen. Videospiele sind meine große Leidenschaft, Horror, Fantasy und Science Fiction mag ich sehr und musikalisch bin ich fest verwurzelt in Trance und Goa. In keinem dieser Bereiche finde ich jemanden, mit dem ich mich regelmäßig persönlich austauschen, mit dem ich zusammen Spiele spielen und Filme gucken kann. Entweder ist der Freund weggezogen und man sieht sich nur alle Jubelmonate mal, oder das Interesse ist nur sehr oberflächig und hat in der Freizeitplanung nur sehr niedrige Priorität. Und es ist wirklich sehr schwierig, jemanden mit ähnlichen Interessen kennen zu lernen – schnell wird man sehr schräg angeguckt, wenn man mal einen Hinweis dazwischenstreut: “Du spielst immer noch Videospiele? Interessant…”. Z.B. in Korea gehört das gesellschaftliche Videospielen zum Alltag dazu, Turniere werden im Fernsehen übertragen wie hierzulande Fußball – in Deutschland wird man meist entweder in die Schublade “Kindlicher Spieltrieb” oder “Psychopatischer Gewaltjunkie” gesteckt, gelegentlich in beide.

Natürlich kann man sich im Internet austauschen – in spezialisierten Foren und Chats findet man meist schnell Gleichgesinnte. Aber als soziales Wesen möchte man sich ab und zu auch mal ohne Tastatur unterhalten und ein Avatar und Smileys können nonverbale Verständigung nicht ersetzen. Wenn sich also mal jemand aus der Region Braunschweig/Wolfenbüttel hierher verirrt, und sich denkt: “So blöd ist der Kerl vielleicht gar nicht”, der kann sich gerne mal melden.

Auf jeden Fall danke ich euch für eure Aufmerksamkeit und hoffe, dass ihr auf diesem Planeten den einen oder anderen Gedankenanstoß oder eine nützliche Information gefunden habt. Und wenn ich mal Blödsinn geschrieben habe, dürft ihr mir das ruhig auch sagen.