So oder so ähnlich könnte es gestern in den Büros von gewissen Politikern geklungen haben. Da ist nämlich mal wieder ein 18-jähriger durchgeknallt und wollte sich an der Welt rächen, wie man sicherlich in allen Nachrichten verfolgen konnte. Und nicht einmal 24 Stunden später sind schon wieder komplett ausgearbeitete Pläne zur Abschaffung von “Killerspielen” auf dem Tisch. Allen voran natürlich unser spezieller Freund Schünemann, der die Gunst der Stunde nutzt, eine Bundesratsinitiative zu starten.
Es reicht ja inzwischen auch der Nachweis, dass die üblichen verdächtigen Computerspiele genutzt wurden, als Beweis für deren Auswirkung aus. Darauf basierend wird eine Stimmung unter dem Motto “Aber jetzt müssen wir endlich handeln!” geschürt. Die eigentliche polizeiliche Untersuchung ist eher unerwünscht, sie könnte ja andere Ursachen für den Geisteszustand des Bengels zu Tage bringen. Oder sogar noch schlimmer, sie könnte die Frage aufwerfen, ob der Gebrauch von gewalttätigen Spielen die Ursache oder eine Ausprägung von echter Gewaltbereitschaft sind. Und das wäre ja für die eilig wiederaufbereiteten politischen Ziele hinderlich, deswegen jetzt: so schnell wie möglich ein Verbot durchsetzen, bevor jemand ernsthaft darüber nachdenken kann!