Es ist so weit, zum siebten mal jährt nun die Neue Weltordnung ™, die auf den Trümmern des World Trade Centers errichtet wurde. Und pünktlich stehen Obama und McCain (von Bush redet ja schon niemand mehr) am Ground Zero zur Stelle, um darüber zu referieren, wie wichtig und unabdingbar der Krieg gegen den Terror ist. Sprich: die Neue Weltordnung wird auch nach dem Ende von Bush nahezu unverändert weitergetrieben. Eine Verbesserung ist nicht in Sicht, die Lügen werden weiter stetig wiederholt, bis sie letztendlich als Wahrheit in die Geschichte einfließen.
Wer die offizielle Darstellung der US-Regierung zu den Vorgängen vor sieben Jahren anzweifelt, wird oft mit sehr harscher Kritik überschüttet. Dabei werden immer wieder bestimmte Standardwerke zitiert, die die Position der Bush-Regierung unterstützen, und abschließend summiert: “Das ist alles längst widerlegt!” (englisch: debunked) Doch wenn man sich näher mit den Gegen-Gegendarstellungen beschäftigt, stellt man fest, dass dort sehr viele Worte auf sehr dünnem Fundament aufgestapelt sind. Zu diesem Schluss kam ich bereits vor knapp 2 Jahren. Doch auf die Meinung eines kleinen Blogfuzzis wie mich gibt natürlich kaum jemand etwas.
Deswegen bin ich froh, dass sich jemand sehr professionell an dieses Thema herangewagt hat, nämlich David Ray Griffin. Der Mann hat bereits etliche Bücher zu 9/11 veröffentlicht, die allesamt empfehlenswert sind. Er war auch maßgeblich an Loose Change Final Cut beteiligt, das viel professioneller als seine Vorgängerversionen aufgezogen wurde. Man kann also sagen, die Truth-Bewegung ist ein Stück erwachsener und seriöser geworden und möchte sich nicht mehr als eine Horde pickelige Internetkinder mit viel Phantasie abstempeln lassen. Man distanziert sich aktiv von wirklich absurden Vorstellungen. Und mit diesem Buch, dass ich euch heute nahelegen möchte, kann man deutlich sehen, wie wenig die US-Regierung und deren Verteidiger wirklich ihren Kritikern entgegenzusetzen haben.
Buchrezension Debunking 9/11 Debunking von David Ray Griffin
Der Bild-Link führt zu Amazon, wo das Buch versandkostenfrei für etwa €13 zu bekommen ist, ich verdiene keinen Cent daran. Es ist leider nur auf englisch zu haben (wie der Großteil der 9/11-Literatur und -Filme), aber es ist kein sehr schwieriges Englisch.
Den Anfang macht eine Einleitung, in der die gesamte Problematik von 9/11 kurz und bündig zusammengefasst ist. Die gröbsten weit verbreiteten Denkfehler werden dort ganz klar angesprochen. Etwa die Tatsache, dass die offizielle Darstellung nichts weiter ist als eine Verschwörungstheorie, während dieser Begriff stets nur abwertend gegen 9/11-Kritikern verwendet wird. Oder, dass ein Bericht, der von einem Wissenschaftler geschrieben wurde, nicht zwingend nach grundlegenden wissenschaftlichen Richtlinien geschrieben sein muss. Man benötigt kein Vorwissen, um das Buch zu verstehen – es ist aber auch für Menschen, die sich regelmäßig mit 9/11 beschäftigen, sehr interessant zu lesen.
Es folgen vier große Kapitel, die sich jeweils mit einem der wichtigsten und meistzitierten Standardwerke beschäftigt, welche eigentlich sämtliche 9/11-Kritik verstummen lassen sollten. Dabei handelt es sich um den Bericht der 9/11-Kommission inklusive der sogenannten NORAD-Tapes (eine nachträglich korrigierende Darstellung des Nordamerikanischen Luftabwehrkommandos), das Buch Without Precedence (Ein Nachwort von zwei führenden Mitgliedern der 9/11-Kommission), den finalen Bericht des NIST zu den Einstürzen von WTC1 und 2 und schließlich den Artikel und das gleichnamige Buch 9/11: Debunking The Myth vom PM-Magazin.
Die ersten drei Kapitel beschäftigen sich im Wesentlichen ausführlich mit den innerlichen Widersprüchen und extremen Anhäufungen von unglaublichen Zufällen in der offiziellen Darstellung und dem Bericht der 9/11-Kommision. Sie zeigen, wie stark die Kontrolle der US-Regierung über jede einzelne Veröffentlichung ist, so dass man eigentlich nur zum Schluss kommen kann, dass sie sie allesamt selbst verfasst hat. Das vierte Kapitel ist hingegen ein Musterbeispiel für die Art und Weise, wie in den Mainstream-Medien mit 9/11-Kritikern umgegangen wird. Das Buch von PM stellt erst einmal eine Reihe von Ansprüchen an sich selber, welche es in keinem einzigen Punkt erfüllen kann:
- Es sollte sich mit restlos allen wichtigen Kritikpunkten beschäftigen, um ein wirklich umfassendes Aufklärungswerk darzustellen. Aber es lässt einige fundamentale (und keineswegs neue) Aspekte einfach weg oder streift sie nur völlig unzulänglich in einem Nebensatz. So zum Beispiel die Behauptung, dass der bekanntermaßen bereits mit kleinen Sportfliegern überforderte Flugamateur Hani Hajour in seinem Anflug mit Flight 77 auf das Pentagon ein Maneuver vollzogen hat, welches selbst Piloten mit 30 Jahren Flugerfahrungen (in solchen großen Maschinen) für kaum machbar halten. PM schreibt dazu lediglich, dass Hanjour ja nur die letzten 7 Minuten selber geflogen wäre, davor war der Autopilot an. Aber gerade die letzten Minuten sind doch die fraglichsten!
- Darüber hinaus werden oft nicht die weit verbreiteten Hauptkritikpunkte angegangen, sondern bevorzugt sehr spezielle Außenseitertheorien, die nur von einem Bruchteil der Truth-Bewegung vertreten werden. Beispielsweise dass es bei den beiden Flugzeugen, die in das WTC1 und 2 geflogen sind, gar nicht um Passagiermaschinen gehandelt hätte. Die Widerlegung dieser Thesen wird dann aber als exemplarisch für alle anderen Kritiken aufgebauscht.
- Als Beweise sollen angeblich hauptsächlich prüfbare Fakten vorgelegt werden. Doch die meisten Gegenbeweise beruhen auf persönlichen Interviews, die man schlecht nachvollziehen kann. Und wenn sie sich auf ein Schriftstück beziehen, geben sie nicht die Seitenzahl an, was eine Überprüfung extrem schwer bis unmöglich macht.
Statt dessen kann Griffin ganz klar aufzeigen, an welchen das Werk exakt die Schwachpunkte aufweist, die es permanent den 9/11-Kritikern zuschreibt:
- Sie behaupten, dass 9/11-Kritiker gerne vergessen, Quellen für ihre Behauptungen anzugeben. Aber die ernstzunehmenden Werke tun dies stets sehr gründlich, während PM dies für ihr Debunking-Buch überwiegend nicht für nötig ansah.
- Sie behaupten, dass 9/11-Kritiker auf Standpunkten beharren, welche längst widerlegt sind, und alle Fakten ignorieren. Aber abgesehen davon, dass keiner der Hauptkritikpunkte wirklich widerlegt werden konnte, hält PM an Aussagen der 9/11-Kommission fest, die inzwischen von der Kommission selber revidiert wurden.
- Sie behaupten, dass 9/11-Kritiker nur die Punkte betrachten, gegen die sie etwas entgegenzusetzen haben, während sie alles darum herum ausblenden. David Ray Griffin hat aber z.B. in seinen früheren Büchern auch stets die Argumente der Gegenseite angeführt. PM hingegen fand es keiner Erwähnung wert, dass die US-Regierung nach wie vor behauptet, keine Vorwarnung von den Anschlägen gehabt zu haben und nicht mal im Entferntesten auf die Idee gekommen ist, dass man ein Flugzeug als Waffe missbrauchen könnte. Dabei gibt es überwältigend viele harte Gegenbeweise zu beiden Behauptungen, z.B. eine Übung für genau diesen Fall, die im Pentagon durchgeführt wurde und aufgrund dieser exakt (und nur) der Ringabschnitt des Pentagon bautechnisch verstärkt wurde, der später von Flight 77 getroffen wurde.
Am Ende des Buches findet man noch einmal eine große Zusammenfassung mit Schlussworten. Das führt mich auch gleich zur einzigen negativen Kritik an dem Buch: Griffin wiederholt sich relativ oft. Er sagt das auch selber ganz offen, und bittet, die entsprechenden Stellen zu überspringen. Das ist für ein gezieltes Hineinschmökern an ausgewählte Stellen sicher auch hilfreich, aber wenn man von Anfang bis Ende durchlesen möchte, nervt es schon ein wenig. Doch es ist bei weitem nicht so viel, dass man sagen könnte, das Buch wäre künstlich aufgebläht.
Alles in Allem möchte ich jedem, der sich über das Für und Wider in der 9/11-Diskussion unsicher ist, dieses Werk nahelegen. Hat man dies gelesen, kann man die gewonnenen Maßstäbe auf jegliche Äußerung (egal ob nun pro oder kontra Bushregierung) anwenden, und sich ein besseres Bild von der Qualität der Aussagen machen. Insbesondere weiß man anschließend, wie fernab der Wirklichkeit die Aussage “Das ist alles längst widerlegt!” liegt. Lasst euch eure Meinung nicht vorfertigen, auch nicht von David Ray Griffin! Wer sich an die reinen Fakten und ein gewisses Maß an Logik hält, kann dennoch nur zu dem Schluss kommen, dass wir unbedingt eine echte, unabhängige Untersuchung von 9/11 benötigen.
Jesus, sogar er würde dich für diese Spinnerei schlagen.
Alleine der “Gedanke” deines Blogs wird nicht zu Ende gedacht und verläuft, wenn man selbst sein Oberstübchen anstrengt, wieder in Humbug.
Try again, Mother’s Punk.
Noch so ein fundierter Kommentar von dir. Jetzt kommst du mir schon mit Jesus? Was kommt als nächstes? Beelzebub? Danger Mouse?
Der Gedanke meines Blogs ist “Ansichten eines Killerspielers” – sprich: meine Ansichten. Und dafür bin ich nun wahrlich die einzig gültige Autorität, oder willst du mir diesen Posten streitig machen?
Und wenn du mir Humbug unterstellst, dann nenne mir bitte irgendwelche konkreten Details. So pauschal “du doof” ist recht fruchtlos. Zwei Kommentare mit genau 0% Aussagegehalt habe ich von dir jetzt mal stehen gelassen. Wenn du (oder jemand anderes) das nächste mal nicht wenigstens irgend etwas außer Beleidigungen schreibst, mache ich mir nicht mehr die Mühe, nachzufragen, und lösche einfach.