Killerbücher verbieten!

Wie hätte es anders kommen können, früher oder später musste sich der Papst ja zum Thema “Killerspiele” auch noch zu Wort melden. Es ist also eine Perversion, wenn Filme oder Spiele “im Namen der Unterhaltung Gewalt verherrlichen und antisoziales Verhalten oder die Banalisierung menschlicher Sexualität darstellen“. Nun ja, wie schon öfter gesagt, die Definition für Gewaltverherrlichung ist recht fließend, bei manchen (und da habe ich den Papst insbesondere im Verdacht) reicht da schon jegliche Darstellung von Gewalt.

Ich möchte das hier jetzt nicht zu einem Rundumschlag gegen die katholische Kirche ausarten lassen, deswegen gehe ich jetzt mal näher auf die weltfremden Ansichten des Vatikan zum Beispiel zum Thema Sexualität oder Harry Potter ein. Statt dessen bleibe ich thematisch in der Nähe, wenn es um Darstellungen von Gewalt und Sexualität in den Medien geht. Es gibt da ein recht bekanntes Buch, welches aktiv von der Kirche beworben wird. Ja insbesondere den Jugendlichen wird nahegelegt, sich damit zu beschäftigen.

Und dieses Buch ist voll von dem, was er jetzt gerade in modernen Medien so verabscheut, zum Beispiel etliche Beschreibungen von reichlich grausamen Morden und Massakern. Auch die “Banalisierung der menschlichen Sexualität” kann man dort durchaus finden – wie viele der blumig umschriebenen Schäferstündchen wurden wohl von Eheleuten vollzogen? Es klingt für mich in den meisten Fällen eher nach der “anarchischen Freiheit” der unehelichen Partnerschaft.

Und so findet sich dort auch eine Lösung für Eltern, deren Kinder sich partout nicht von den verbotenen Spielen abbringen lassen: “Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold. So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, daß er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, daß ganz Israel aufhorche und sich fürchte.

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht am helllichten Tage anderen in die Suppe pinkeln…

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