Alle Isländer sind Terroristen

Das sagt zumindest der britische Premierminister Gordon Brown. OK, OK, die Sache ist schon noch ein wenig komplizierter, aber dennoch ein schönes Beispiel dafür, wie sogenannte Anti-Terror-Gesetze missbraucht werden.

Dazu muss man wissen, dass den Isländern derzeit der Arsch kräftig auf Grundeis geht. Die Banken sind pleite, die Währung ist im Sturzflug und sogar die Lebensmittel werden knapp. In dieser Situation hat sich die isländische Regierung erdreistet, nur für die Bankeinlagen von Isländern zu garantieren, nicht z. B. für die von Briten. Um sich dafür zu rächen, hat Brown unter klarem Missbrauch des Anti-terrorism, Crime and Security Act 2001 Bankeinlagen von Isländischen Firmen und Privatpersonen in Großbritannien schlicht beschlagnahmt.

Und die Isländer sind sauer, sogar stinksauer. Klar, die Finanzkrise trifft alle, auch die Briten. Aber für Island geht es schlicht um das Überleben, kein anderes westliches Land erlebt derzeit so einen rasanten Absturz. Aber die wahren Verursacher werden belohnt, feiern erst mal kräftig die abgestaubten Milliarden und lachen über die vielen gescheiterten Existenzen weltweit. Da wäre wohl jeder gerne mal eine marode Bank.

Währenddessen hacken unsere Politiker weiter auf denjenigen herum, die am Wenigsten für die Finanzkrise können. Da kann ich echt nur empfehlen, sich mal anzuhören, was Oskar Lafontaine zu sagen hat – und nicht immer nur das, was die Bild und und unsere Regierung über ihn zu sagen haben…

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