Wir sind schon fast so weit. Es wäre ja auch zu schade, wenn Videospiele nur für Gewalt und schlechte Zähne verantwortlich sind. Da lässt sich doch noch viel mehr herausholen. Und so wird es anscheinend nicht mehr lange dauern, bis auf dem Vertragsformular der KFZ-Haftpflichtversicherung ein Feld “Bevorzugte Videospiele“ ausgefüllt werden muss.
Heise berichtet nämlich über eine Studie, laut der Jugendliche, die gerne Rennspiele spielen – insbesondere solche, bei denen man aggressiv und rasant fahren muss (z.B. Burnout) – später auch auf der wirklichen Straße einen Hang zu rücksichtslosem Fahrverhalten entwickeln. Auf Heise liest sich das ja noch relativ neutral, aber bereits auf der dort verlinkten Quelle lautet die Überschrift “Computer games may be spawning reckless drivers”.
Jetzt sehen wir mal darüber hinweg, dass die Studie auf Eigenangaben der Jugendlichen basiert. Die Richtung, in die sie weist, ist klar: es wird mal wieder versucht, Ursache und Wirkung zu vertauschen. Es wäre ja auch viel zu logisch, anzunehmen, dass Jugendliche, die ein Faible für rasantes Fahren haben (ob nun bereits persönlich auf der Straße ausgeübt oder nur die vorhandene Veranlagung) sich auch verstärkt für Rennspiele begeistern können.
Auf Basis dieser Logikverrenkung schlage ich nun vor, weitere Studien anzufertigen. So wäre es doch mal interessant, zu wissen, was denn der eine oder andere Jackenhersteller mit seinen Stoffen so seltsames anstellt. Schließlich gibt es die eindeutige Beobachtung, dass Jugendliche, die sich solche Jacken kaufen, später überdurchschnittlich oft radikal fremdenfeindliche Ansichten entwickeln. Ebenso sind Elektrogeräte zur Schädelrasur offenbar für einen ähnlichen Effekt verantwortlich.
Und außerdem führen Regenbogenaufkleber oder -anstecker bekanntlich mit ziemlicher Sicherheit zu einer homosexuellen Neigung, hier sollten Personen in festen Beziehungen aufpassen. Darüber hinaus kann ich nur aus eigener Erfahrung vor dem Erwerb eines Paar Unterarmgehstützen warnen, so ein daraus resultierender Beinbruch tut ganz schön weh. Alles eine Frage der Perspektive…