Ja, ich gestehe: ich bin ein Killerspieler! Video- und Computerspiele, in denen “Menschen getötet werden”, begleiten mein Leben schon seit vielen Jahren. Und nicht nur das, ich mag auch noch Horrorfilme, am liebsten mit richtig grauenerregenden Kreaturen. Doch das Schlimmste kommt erst noch: ich schäme mich dafür nicht im Geringsten!
Warum ich das gerne mache? Ich weiß es einfach nicht. Warum liest der eine Mensch gerne Rosamunde Pilcher, ein anderer malt gerne Bilder und der nächste sammelt Kronkorken? Wenn man denen die gleiche Frage stellt, werden sie auch Schwierigkeiten haben, darauf eine klare Antwort zu geben, die nicht bloß lautet: “Weil mir das eben gefällt!”. So mag ich eben Spiele und Filme, die versuchen, die innersten Urängste der Menschen zu wecken und ihnen eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen.
Aber das gilt nur für “virtuelle Gewalt” – wenn ich weiß, dass dort Menschen in der Realität leiden, erzeugt das in mir ganz andere Gefühle. Während mir auch die härtesten Fiktionen nur angenehme Schreckensschauer einjagen, zog einst ein unerwünscht (an eine Schulklassen-Mailingliste!) zugesendetes Foto eines realen, extrem verunstalteten, lebenden Unfallopfers wochenlange Ekelgefühle nach sich. Es hat sehr lange gedauert, bis ich das Bild aus meinem Kopf vertreiben konnte, obwohl ich es nur ein oder zwei Sekunden sah, bevor ich es löschen konnte. Die Trennung zwischen fiktiver und realer Gewalt ist bei mir sehr ausgeprägt. Erstere reizte mich schon seit früher Kindheit, während ich mich an letztere nie gewöhnen kann und will.
Es gab mal einen Grundsatz: ein erwachsener Mensch hat die Freiheit, alles zu tun, was nicht die Freiheit eines anderen einschränkt. Doch das gilt irgendwie nicht mehr in Deutschland. Unsere Bundesregierung, die sich aus zwei Parteien mit den jeweils übelsten Wahlergebnissen seit langem und unter niedriger Wahlbeteiligung gebildet hat, will diesen Grundsatz endgültig abschaffen. Killerspiele sollen verboten werden – Herstellung, Vertrieb, Besitz. Was sind überhaupt Killerspiele? Das kann irgendwie niemand so genau definieren, nicht einmal diejenigen, die den festen Plan zum Verbot der Killerspiele in den Koalitionsvertrag aufgenommen haben! Es gibt da nur sehr schwammige Formulierungen, die auf fast alle oder fast keine Spiele zutreffen können, je nach Auslegung.
Es geht nicht darum, Kinder und Jugendliche von solchen Spielen fernzuhalten, dafür gibt es in Deutschland die weltweit fortschrittlichsten und am besten organisierten Mechanismen! Es geht darum, erwachsene Menschen zu bevormunden, und auch das nur oberflächlich. In Wirklichkeit geht es darum, von den wirklichen Problemen und deren Ursachen abzulenken. Und man möchte den Eindruck erwecken, man unternehme etwas Gutes für die Gesellschaft, ohne wirklich einen Plan zu haben, außerdem sind Verbote günstiger als zum Beispiel Familienförderung.
In diesem Blog möchte ich über meine Gedanken und Fundstücke zum oben angerissenen Thema “virtuelle Gewalt” schreiben, aber auch etwas allgemeiner über Videospiele. Das bedeutet nicht, dass andere Themen ausgeschlossen sind, aber diese beiden (nicht immer direkt verbundenen) werden den Großteil dieses Blogs ausmachen. Ganz einfach deswegen, weil ich, im Gegensatz zu den anderen Aspekten meines Lebens, niemanden habe, mit dem ich ausführlich darüber sprechen kann.
Also: herzlich willkommen in meinem Blog!