Kritik an der PS4 Kritik

PS4 SUUUUXX!!!
So, jetzt habe ich mich über das – für Gamer – Event des Monats ausgelassen, nun möchte ich mich mal dem zu erwartenden allgemeinen Gemecker darüber im Netz ein wenig äußern. Das ist für nicht wenige ein echtes Hobby, welches man mit dem schönen deuglischen Begriff Haten beschreiben kann. Was macht ein Hater so den lieben langen Tag? Er sucht sich News und Foren zu seinem Lieblingsthema und fängt an, das Produkt oder die Firma schlecht zu reden. Ich glaube nicht einmal, dass die meisten davon von der Konkurrenz dafür bezahlt werden, denn es liegt irgendwie in der menschlichen Natur, das eigene Selbstwertgefühl dadurch steigern zu können, dass man nach Herzenslust über etwas oder jemanden her zieht. Der Anlass ist dabei nicht wirklich wichtig, aber es wird sich gerne auf ein bestimmtes Ziel eingeschossen, und dann wird jeder Informationsfetzen als Bestätigung des Schubladendenkens heran gezogen, egal wie abwegig. Und jeder, der das nicht genau so sieht, ist selbstverständlich ein verblendeter Fanboy und findet jeden Scheiß super, der aus dem verhassten Lager stammt.

Kennt ihr die Geschichte von dem Fuchs und dem Wolf, die aus Langeweile immer wieder den Hasen verprügeln? Eines Tages haben sie wieder mal nichts zu tun, und beschließen, wieder mal den Hasen aufzusuchen. Doch der Fuchs sagt: “Heute können wir aber nicht einfach schon wieder sagen, dass er blöde Ohren hat, wir müssen uns mal einen besseren Grund ausdenken!”. Da sagte der Wolf: “OK, wir machen das so: wir fragen ihn nach etwas zu Naschen, und wenn er uns Süßes anbietet, kriegt er eine übergezogen, weil wir Salzgebäck haben wollten. Bietet er uns Salzgebäck an, kriegt er eine drauf, weil wir Süßes bevorzugen.” Da kicherten sie beide, freuten sich über ihren gelungenen Plan und schritten zur Tat. Beim Hasen angekommen, rief der Fuchs: “Komm heraus, Hase, und gib uns etwas zu Naschen, dann kriegst du diesmal keine Prügel!”. Der Hase trat hervor und sagte: “Hallo ihr beiden, hier habe ich Süßes und Salzgebäck, nehmt euch was ihr möchtet!”. Darauf murmelte der Wolf: “Blöde Ohren!” und *zack* schlug er zu. Ich will jetzt mit diesem alten Pseudowitz nicht wirklich sagen, dass Sony ein unschuldiger geschundener Hase sei. Aber es ist schon etwas dran, dass Sony für eine gewisse Gruppe von Leute garantiert immer alles falsch macht, egal was das auch im Detail ist.

Doch ich möchte mich jetzt nicht weiter so sehr mit dem schlimmsten Typus dieser Gruppe beschäftigen, den Trollen. Denn bei diesen ist eh Hopfen und Malz verloren, sie werden immer zuschlagen. Es gibt jedoch so einige Aufreger hier und da, auf deren Argumente ich mal antworten möchte.

Weiterlesen

Die PlayStation 4 kommt

PS4
Wer Tech-Medien auch nur am Rande verfolgt, hat es bestimmt schon mitbekommen – am 20. hat Sony auf einer eigens dafür angesetzten Veranstaltung offiziell die PS4 angekündigt und ein paar Infos und Demos gezeigt. Diese fand pünktlich um Mitternacht hiesiger Zeit statt und ich bin auch extra dafür aufgeblieben, um sie live im Stream zu verfolgen. Die wichtigsten Details, falls noch nicht bekannt, findet ihr hier zusammengefasst. Meiner Auffassung nach war es eine gelungene Präsentation, und ich war doch einigermaßen positiv angetan von dem, was ich dort sah – auch wenn nicht jeder im nächtlichen Chat überzeugt war, so waren doch überwiegend erfreute Stimmen zu hören. Am nächsten Tag wagte ich einen Blick ins Netz, und ich würde jetzt gerne sagen, dass mich einige negative Reaktionen überrascht hätten, aber da bin ich wohl unter anderem schon von den Anfängen der PS3 her abgestumpft. Deswegen (und weil Ehrich mich so lieb fragte ;) ) dachte ich mir, schreibe ich einfach mal meine subjektive Beurteilung zu dem, was dort zu sehen war. Zu lesen durch einen kleinen Klick (und schnellem Herunterscrollen zum Fazit, hihi)…

Die Konferenz

Weiterlesen

Anziehungskräfte

Als ich noch ein junger Springinsfeld war, spielte ich (mal alleine, mal mit Freunden) auf dem Amiga. Dabei hatte es uns ein Spiel besonders angetan. Dieses habe ich per Zufall in einer Freeware-Sammlung gefunden – und das war damals noch nicht so einfach mit Google und dann schwupps herunterladen, nein, nein! Damals gab es Reihen von Public-Domain-Disketten, Fred Fish könnte dem einen oder anderen älteren Semester noch ein Begriff sein. Von einer solchen Reihe haben wir uns dann ausgedruckte Listen mit kurzen Beschreibungen von Disketteninhalten zuschicken lassen, und jeder hat sich ein paar Flachscheiben ausgesucht, die wir dann für ein paar Mark bestellten. Dann mussten wir hoffen, dass die Disketten tatsächlich brauchbare Programme oder gar spaßige Spiele enthielten, und ab und zu wurden wir mit echten Perlen belohnt.

Eine davon – wenn nicht sogar die dickste – war Turbo Raketti. Ein Gravitationsshooter für zwei Spieler im Splitscreen, mit wechselbaren Waffen, pixelgenauer Kollisionsabfrage, perfekter Steuerung, Rennkursen, komplett in… Finnisch!?! Aber die Sprache war keine große Hürde, schnell hat man alle Optionen herausgefunden, und bald war uns auch klar, dass voitit Sieg und hävisit Niederlage hieß. Nach ein wenig mehr Stöbern auf den Listen fanden wir sogar den Nachfolger: Turbo Raketti II, welcher in allen Belangen eine Verbesserung darstellte. Dieses Video stammt von der offiziellen Seite, wo man das Spiel auch noch gratis herunterladen kann – es ist zwar unspektakulär, aber es reicht für einen kurzen Einblick.

Bloß war dem Amiga nicht der endgültige Siegeszug in der Spielemaschinenwelt vergönnt, und somit haben wir jahrelang nach einem würdigen Nachfolger auf einem moderneren Spielsystem gesucht, damals bevorzugt dem PC. Aber was wir auch fanden, es hatte immer irgendwelche gravierenden (hah!) Mängel – sei es die Steuerung, die instabile Bildrate, oder schlicht fehlernder Spaß.

Nun freue mich wie ein Schnitzel auf ein Spiel, welches vor einer Weile für PS3 und PSP angekündigt wurde: Gravity Crash. Es handelt sich um einen PlayStation-Network-Titel, also zum Herunterladen, und es soll wohl noch dieses Jahr erscheinen (einen genauen Termin gibt es aber noch nicht). Was ich bisher davon gesehen und gelesen habe, lässt mich wundern, ob die Entwickler nicht früher auch Turbo Raketti gespielt haben.

Etwas später im Trailer wird kurz etwas vom Multiplayer gezeigt, diesmal bis zu vier Spieler. Laut den Entwicklern wird das Spiel jederzeit mit 60 Bildern pro Sekunde laufen, pixelgenaue Kollisionsabfrage besitzen und auch Rennen bieten. Zudem gibt es einen interessant aussehenden Singleplayer-Modus und einen Level-Editor. Ich habe durchaus Hoffnung, dass Turbo Raketti II endlich einen würdigen Erben erhält. :D

Spielkonsolen sind besser als PCs

OK, dann will ich mal meine Postfaulheit überwinden und mich mal wieder zurückmelden. Und zwar mit etwas, das mich in letzter Zeit immer wieder nervt, aber dazu gleich mehr. Vorher möchte ich noch kurz ankündigen, dass ich jetzt nicht wieder in den verspäteten Winterschlaf verfalle. Statt dessen wird hier in den nächsten Tagen ein neues, (hoffentlich) interessantes Review auftauchen, aber mehr wird erst mal nicht verraten! :P

Kommen wir mal zum Anlass dieses Postings: immer wieder in den letzten Wochen musste ich ansehen, wie in den Foren die PlayStation 3 mit PCs verglichen wird. So mancher kommt da zum Schluss, dass selbst ein heutiger 600 Euro-PC die Konsole in allen Belangen, auch bei Spielen, locker in die Tasche steckt. Wer ebenso denkt, dem möchte ich mal eine Aufgabe stellen. Man nehme einen PC mit folgenden Eckdaten:

  • 300 MHz Prozessor (das war so zu Zeiten von Pentium 2)
  • 32 MB Hauptspeicher
  • Grafikkarte mit 4 MB Speicher (kennt noch jemand 3dfx Voodoo?)
  • 2X DVD-Laufwerk
  • Keine Festplatte

Und versuche bitte darauf ein vergleichbares Spiel laufen zu lassen – ohne jegliche Ladezeiten, absolut flüssig, mit Surround Sound!

Willkommen zuhause, Rumble!

*bzzzt* *bzzzt*

Das scheinbar Unmögliche ist geschehen – die Gebete von unzähligen Spielern wurden erhört – Sony hat sich mit Immersion geeinigt und die jahrelangen Patentstreitigkeiten beigelegt! Damit ist jetzt von rechtlicher Seite dem Vibrieren von Gamepads auf Sony-Konsolen keine Hürde mehr in den Weg gestellt.

In der gemeinsamen Pressemitteilung wird von baldiger Entwicklung von fortschrittlicher Rütteltechnologie für aktuelle Sony-Geräte gesprochen. Aber Achtung: es ist noch kein konkretes Gerät angekündigt! Man kann also noch nicht mit Gewissheit sagen, wann und in welcher Form dieses Abkommen für die PS3 Früchte tragen wird – vorerst bleibt alles beim Alten und auch unsere kommenden Geräte rüttellos.

Meine Vermutung sieht so aus: Sony wird irgendwann später im Jahr ein neues Pad als Zubehör herausbringen, welches neben den SIXAXIS-Sensoren auch noch die passende moderne Rüttelei von Immersion beinhaltet. Dann hat man die Wahl zwischen dem leichten “normalen” SIXAXIS und dem wahrscheinlich etwas teureren, mit Sicherheit etwas schwereren SIXAXIS Tremor (Name frei erfunden). Ein offizielles Ansteck-Zubehör halte ich für unwahrscheinlich, weil neben der Handlichkeit die Stromversorgung problematisch wäre.

Die Zukunft sieht langsam aber sicher immer besser aus. Und sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, was Sony nächste Woche auf der Game Developer Conference an Neuigkeiten zu bieten hat, dann wage ich zu sagen: Sony ist wieder voll auf Kurs.

PlayStation 3 – Teil 4: die Softwarepreise

Endlich gibt es mal wieder gute Nachrichten für angehende PlayStation-3-Besitzer! Sony hat jetzt die Preise für herunterladbare Spiele bekannt gegeben, und diese sind wirklich fair für Europäer ausgefallen: es werden nämlich zumindest in einer Einführungsphase zwischen 2,99€ und 9,99€ pro Spiel fällig, in den USA derzeit bis zu 17$ (12,92€). Hoffen wir mal, dass es nach der Einführungsphase nicht zu weit nach oben geht. Kostenpflichtige Erweiterungen zu manchen Spielen (siehe z.B. Oblivion) wird es ab 0,99€ geben. Zunächst werden zum Start am 23. März vier Kaufspiele im PlayStation Store verfügbar sein:

  • BlastFactor
  • flOw
  • Super Rub a Dub
  • Tekken 5: Dark Resurrection

Ein paar weitere werden sicher schnell folgen, es sind ja auch schon einige in den USA und Japan fertig – man möchte halt nicht das ganze Pulver am ersten Tag verschießen. Darüber findet man auch noch kostenlose spielbare Demos wie z.B. Gran Turismo HD und Trailer zu Filmen und Spielen.

Schon etwas länger bekannt ist die Tatsache, dass zumindest Sony die Preise für die “normalen” Spiele auf Blu-ray-Disc gegenüber der PlayStation 2 nicht erhöht. Das ist hierzulande (nach Merkelsteuererhöhung) eine unverbindliche Preisempfehlung von 61,99€ – die Straßenpreise liegen sicher wieder etwas darunter. Auch dies ist nicht selbstverständlich, denn in den USA stiegen diese von 49,99$ (PS2) auf 59,99$ (PS3). Aber es zeichnet sich leider schon ab, dass einige andere Publisher ihre Spiele etwas teurer machen werden, man wird sicher einige mit Preisschildern von 69,99€ entdecken, was auf der PS2 extrem selten war. Da liegt es halt am Kunden selbst, ob das Erfolg hat – bleiben diese Spiele wie Blei liegen, kommen sie vielleicht auch schnell wieder auf das “normale” Niveau herunter.

Alles in Allem können wir mit den Preisen recht zufrieden sein, vor allem bei den Downloadinhalten. Vielleicht hat Sony ja eingesehen, dass sie Europa nicht immer nur benachteiligen können, wir werden es in den nächsten Monaten sehen. Wenn man das mal mit Nintendo vergleicht, wo man die Preise mit Punkten angibt: dort kosten z.B. Nintendo-64-Spiele zum Herunterladen auf den Wii weltweit identisch 1000 Punkte. Diese Punkte muss man aber in den USA mit 10$ und bei uns mit 10€ bezahlen, also 31,6% mehr. Sony ist hier insbesondere in Europa im Vergleich geradezu günstig, das kannte man so bisher nicht. Für 10€ kriegt man da den neuesten Ableger der Tekken-Serie, der in der höchsten Auflösung 1080p läuft! Was hierzulande ein PS1-Spiel kosten wird, ist zwar noch nicht bekannt, aber in den USA liegt es bei brauchbaren 5,99$

Also Sony, bitte weiter so! :)

Videospiele sind besser als Computerspiele

OK, zugegeben, ein wenig grob pauschalisiert ist diese These schon. Und bestimmte Genres funktionieren auf dem PC schon besser, so ist für Egoshooter sicherlich Maus und Tastatur wesentlich besser geeignet als ein Gamepad. Dafür gibt es meiner Meinung nach jede Menge äußerst interessante Spiele ausschließlich auf bestimmten Konsolen, bei PC-Spielen reizen mich hingegen nur sehr wenige. Aber auch, wenn man jetzt mal unabhängig vom konkreten Spiel die Rahmenbedingungen betrachtet, hat die Konsole etliche Vorteile. Und damit meine ich nicht nur, dass man sich dabei bequem aufs Sofa fletzen kann, anstatt aufrecht im Chefsessel zu sitzen, wie man es schon den ganzen Tag über auf der Arbeit getan hat.

Wenn man mit dem PC ein neues Spiel spielen möchte, muss man folgende Schritte durchlaufen:

  1. Scheibe einlegen
  2. Installation anfangen
  3. Installation wieder abbrechen und erst mal genügend Platz auf der Partition freischaufeln
  4. Installation noch einmal anfangen
  5. warten
  6. Spiel starten
  7. Nachdem das Spiel gemeldet hat, dass es die Original-DVD nicht finden konnte, weil der Kopierschutz sich nicht mit dem Laufwerk verträgt, Patch für das Spiel suchen, herunterladen und installieren
  8. Spiel wieder starten
  9. Anfangen zu spielen
  10. Wieder zurück ins Hauptmenü gehen und die Grafikdetails einstellen
  11. Schritte 9 und 10 wiederholen, bis es flüssig läuft und dennoch einigermaßen gut aussieht, eventuell auch noch einmal später im Spiel, wenn mehr auf dem Bildschirm los ist
  12. Weiterspielen
  13. Spiel wieder abbrechen, weil das Gamepad nicht erkannt wird – dieser Adapter für PS2-Pads funktioniert halt komischerweise nur, wenn er (USB zum Trotz) auch beim Booten eingestöpselt war, hätte ich doch lieber den anderen gekauft…
  14. Rechner neu starten
  15. Spiel wieder starten
  16. Spielen

Auf einer Konsole sieht das dann so aus:

  1. Scheibe einlegen
  2. Spielen

Dabei habe ich noch etliche andere Details weggelassen, die PC-Spieler häufig plagen. Man kann nämlich noch von Glück sagen, wenn der nicht selten gleich zum Start benötigte Patch (für welches Problem auch immer) überhaupt schon verfügbar ist. Dann sollte man eventuell laufende Hintergrundprozesse oder Browserfenster mit Flashanimationen tunlichst noch abschießen. Und dabei hat sich das Prozedere in den letzten Jahren erheblich erleichtert, z. B. musste man früher mit inkompatiblem DirectX-Versionen kämpfen, die vom Spiel ungefragt auf die Platte geknallt wurden. Oder man musste zwingend ein Tool installieren, damit die Spiele nicht immer den Röhrenmonitor auf flimmerige 60 Hertz umschalten. Und, so kann ich gleich mal prophezeien: das Ganze wird in den nächsten Jahren mit der Einführung von Windows Vista als Spieleplattform wieder komplizierter werden.

Dazu kommt noch die Hardwareproblematik – ist das Spiel recht neu, kann man es eventuell auch mit noch so viel Mühe nicht so einstellen, dass es flüssig läuft. Dann muss mehr Speicher oder eine bessere Grafikkarte her, und wer schon mal einen PC aufgerüstet hat, der weiß, dass dies nicht so unkompliziert ist, wie man meinen könnte. Da verträgt sich der neue Speicher nicht mit dem alten und man hat nichts gewonnen, da findet man keine Grafikkarte mit vernünftigem Preis-/Leistungsverhältnis, weil man noch AGP hat oder man kriegt keine schnellere CPU, die noch in dem alten Mainboard läuft. So wird es dann doch wieder ein ganzes Aufrüstpaket – au weia, schon wieder mehr ausgegeben als geplant. Als Konsolenspieler kauft man sich alle 4-6 Jahre ein neues Gerät und hat Ruhe! Ein Spiele-PC hingegen, der seit 2 Jahren nicht mehr aufgerüstet wurde, ist für aktuelle Spiele so gut wie unbrauchbar.

Und lasst es euch ja nicht einfallen, die alten Spiele in einem Anflug von Nostalgie noch einmal hervorzukramen. Schon mal versucht, ein 10 Jahre altes PC-Spiel zu starten? Meistens hat man keine Chance, das zum Laufen zu kriegen, oder wenn es läuft, dann gerne mal im Zeitraffer, so dass man durch einen Tastendruck in einem Sekundenbruchteil 100 Meter weit läuft und nur vor eine Wand nach der anderen knallt. Und dann kommt ein Gegner und es steht schneller Game Over dort als man gucken kann. Es gibt ein paar nette Tools, mit denen man alte Spiele manchmal wieder vernünftig zum Laufen kriegt, oder manchmal finden sich Fans von den alten Spielen, die das eigentliche Programm komplett neu schreiben, um damit die alten Spiele unter neuester (oder gar exotischer) Hardware zum Laufen zu kriegen. Aber das ist Fummelarbeit, nichts für Computerlaien und auf die gesamte Spielebibliothek bezogen ein Glücksspiel.

Bei Konsolen ist es wesentlich einfacher, die meist sehr kompakte Hardware irgendwo im Schrank zu lagern – wer macht so etwas mit seinen alten PCs? Oder zum Beispiel die PlayStation: die hat ja mittlerweile mehr als 11 Jahre auf dem Buckel. Meine ist leider vor einigen Jahren kaputt gegangen, deswegen spiele ich meine PS1-Spiele (problemlos) auf der PlayStation 2. Und im März erscheint ja bekanntlich die PlayStation 3 – man wird sie, nach der Geschichte seiner Vorgänger zu urteilen, auch noch in 10 Jahren im Laden kaufen können – und siehe da: es laufen darauf mit sehr wenigen Ausnahmen sämtliche Spiele der PlayStation 1 (und 2) genau so, wie sie es auf ihrer eigentlichen Konsole taten. Das ist nur ein Grund, warum Konsolenspiele einen recht hohen Wiederverkaufswert haben, während kaum jemand bereit ist, für 5 oder mehr Jahre alte PC-Spiele überhaupt noch Geld zu bezahlen.

Konsolenspiele sind einfach perfekt an die Hardware angepasst, laufen weitestgehend flüssig oder gar perfekt und sehen trotzdem gut aus. Beim PC kriegt man immer nur Screenshots zu sehen, in denen sämtliche Details und Bildverbesserungsmaßnahmen eingeschaltet sind – spielen tut man natürlich nicht mit solchen Einstellungen, es soll ja schließlich flott laufen, aber theoretisch sieht es besser aus! Dass es natürlich für PC und jede Konsole auch reichlich Gurken gibt, die schlecht aussehen und mies laufen, ist klar, es werden hier nur die Toptitel betrachtet.

Und während man auf dem PC für eine hübschere Grafik in aller Regel auch die Hardware aufrüsten muss, bekommt man auf der Konsole die optischen Verbesserungen quasi geschenkt! Die unveränderliche Plattform ermöglicht es den Entwicklern, auch noch das letzte aus der Hardware herauszuquetschen, weil man diese nach 3-5 Jahren einfach in- und auswendig kennt. Was heutzutage auf der PS2 läuft, geht technisch darüber hinaus, was man ihr vor 5 Jahren zugetraut hätte. Vergleicht man aktuelle Spiele mit den Frühwerken, wohlgemerkt welche, die für damalige Verhältnisse sehr gut aussahen (“drop dead gorgeous“), liegen Welten dazwischen, auch wenn das erst in Bewegung so richtig deutlich wird. Also bleibt man auch in diesen 4 bis 6 Jahren nicht auf dem selben Niveau stehen und hat immer was zu staunen, obwohl logischerweise die größten Verbesserungen erst mit dem Konsolenwechsel kommen.

Und die Gesamtheit der Spieler (zumindest der Käufer) ist offensichtlich der gleichen Ansicht wie ich: während 2006 der Umsatz an Computerspielen lediglich 0,57% zunahm, sind im selben Zeitraum die Videospielverkäufe um 11% gewachsen! Das ist zum Abschluss auch noch ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl an die Musikmafia: hier “verschwindet” “euer” Geld, nicht bei den “Raubkopierern”! Die Menschen können nicht mehr Geld für die eine Sache ausgeben, ohne in andere Sache weniger zu investieren. Jedenfalls nicht, ohne mehr Geld für Konsum zur Verfügung zu haben, und das verhindert seit etlichen Jahren unsere Regierung recht erfolgreich.

PlayStation 3 – Teil 3: die Features

PS3 Retail-Box
Es ist tatsächlich so weit, die PlayStation 3 ist offiziell erhältlich… in Japan… mit verschwindend geringen Stückzahlen… und natürlich längst ausverkauft! :D

Aber es sollen jetzt angeblich jede Woche bis zu 100.000 weitere Geräte eintreffen. In den USA wird es ab morgen (Freitag) auch rund 400.000 PS3-Besitzer geben, nur wir Europäer müssen ja bekanntlich noch bis März warten. Immerhin kann sich jeder ab morgen schon mal einen Onlinenamen sichern, der weltweit eindeutig ist. So müssen wir keine Angst haben, dass alle möglichen interessanten Nicks im März längst vergeben sind. Derweil werden die ersten verfügbaren japanischen Exemplare schon mal gründlich auseinandergenommen und auf Herz und Nieren geprüft.

Nachdem ich nun im letzten Teil mich dem Kontrollzentrum gewidmet habe, will ich in diesem Teil die Funktionen vorstellen, die man damit nutzen kann. Der Controller hat jetzt übrigens endlich einen offiziellen Namen gekriegt: SIXAXIS – ein nettes Palindrom, kurz und griffig, beschreibt die wichtigste Neuerung, mir gefällts. Aber leider gab es kein Last-Minute-Geheimfeature, wie ich kurz am Ende erwähnte, das hat sich als reines Gerücht herausgestellt. Doch kommen wir mal zu dem, was wirklich drin steckt.

Spiele

Das ist natürlich die wichtigste Funktion jeder Spielkonsole, auch wenn sie noch so viele andere willkommene Features hat. Und hier enttäuscht die PS3 nicht. Zwar gibt es nicht sehr viele interessante Launchtitel (varriert je nach Geschmack), aber immerhin gibt es um die 20 Titel, die noch dieses Jahr erscheinen, und Anfang 2007 geht es munter weiter. Davon sind viele Titel Umsetzungen von der XBox 360 oder PC, aber auch einige exklusive Perlen. Hervorheben möchte ich hier den Vorzeige-Egoshooter Resistance: Fall of Man. Tolle Grafik, extrem stabile Bildrate, toller Sound, gute Steuerung die auch die Besonderheiten von SIXAXIS ausnutzt, fesselnde Atmosphäre und Story, interessante ungewöhnliche Waffen, äußerst umfangreicher Onlinemodus mit vielen Varianten und bis zu 40 Spielern ohne technische Probleme! Das alles ist wahrlich nicht selbstverständlich für einen Stunde-0-Titel.

Man kann aber natürlich auch die “alten” Spiele für PlayStation 1 und 2 weiter verwenden. Jedoch gibt es derzeit leider noch keine Möglichkeit, dafür das alte Zubehör (DualShock-Gamepads, Lenkräder, Gitarrencontroller) anzuschließen, es sei denn, es handelt sich um USB-Geräte (EyeToy, Buzz, Singstar). Lediglich für die Memory Cards gibt es einen Adapter, damit man die alten Spielstände auf die Festplatte kopieren und auf der PS3 weiterspielen kann. Diese werden dann auf der Festplatte als virtuelle Memory Cards angelegt (ob nun kopiert oder komplett neu). Die Kompatibilität ist recht gut, aber es gibt noch eine Liste von Spielen, die noch nicht einwandfrei laufen, das wird in Zukunft noch über Systemupdates verbessert. Was man jedoch leider nicht erwarten darf, ist dass die alten Titel in irgend einer Weise mit der leistungsstarken PS3-Hardware aufgebessert werden. Um die volle Kompatibilität sicherzustellen, steckt nämlich der Chipsatz der PS2 mit in der PS3, so dass die PS3-Chips da gar nicht zum Einsatz kommen. Das könnte sich in Zukunft aber durchaus noch ändern.

Die Oberfläche

Cross Media Bar

Die Benutzerschnittstelle ist die sogenannte Cross Media Bar (XMB), die auch schon bei einigen anderen Sony-Produkten zum Einsatz kam, unter anderem natürlich in der PlayStation Portable. Das Ding ist sehr flott und unkompliziert zu handhaben. Es teil die Funktionen in logische Gruppen ein (z.B. Einstellungen, Musik, Video), die man auf der Horizontalen wählt. In der Vertikalen finden sich dann die einzelnen Einstellmöglichkeiten oder etwa die Musikdateien und -Ordner.

Dabei hat man die Möglichkeit, mehrere Benutzer einzurichten. Für jeden werden dann einige Einstellungen, die Kontaktlisten (siehe unten) und Spielstände individuell verwaltet. Beim Systemstart wird man dann gefragt, wer denn nun gerade dran ist. Es kann aber immer nur einer eingeloggt sein, der andere wird dann ausgeloggt.

Mediaplayer

Wenn man mal nicht spielt, kann man die PS3 als vielseitigen Mediaplayer gebrauchen. Das fängt bei den unterschiedlichen Datenscheiben an, die man einlegen kann: Musik-CDs, das eher exotische SACD-Format, Video-DVDs und das neue HD-Filmformat Blu-ray-Disc werden anstandslos abgespielt. Musik-CDs kann man auch auf die Festplatte kopieren, Dateiformat und Datenrate wählbar.

Da kommen wir auch gleich zu den Dateien, die man verwenden kann. Als Musikdateien gehen wie bereits erwähnt als MP3, AAC oder Attrac, dabei kann man (im Gegensatz zur PlayStation Portable) Musik starten und anschließend eine der anderen Funktionen der XMB verwenden, während die Musik im Hintergrund weiterspielt. Ein kleines aber nützliches Detail, dass man sehr gut mit der Fotofunktion (alle gängigen Dateiformate) verwenden kann. Dafür gibt es auch einige sehr ansprechende Slideshow-Funktionen. Alternativ kann man die Musik auch mit schönen Effekten hinterlegen (ähnlich wie z.B. Milkdrop für Winamp).

Schließlich kann man sich auch Videos anschauen. Nicht nur DVDs und BDs, sondern auch Dateien, und zwar alles, was MPEG heißt. Also MPEG 1, 2, 4 (inklusive AVC) in Auflösungen bis zu 1080p. Zwar sind AVIs (z.B. DivX-kodiert) nicht möglich und ebensowenig das beliebte WMV-Format, aber MP4 (AVC) ist stark im Kommen und sowieso das derzeit beste Videoformat. Außerdem gibt es hier noch eine Möglichkeit für fortgeschrttene Benutzer, doch dazu später mehr.

Internet

Die PlayStation 3 ist stark auf das Internet ausgelegt. Zwar kann man sie auch ohne Internetanschluss verwenden, aber so richtig schön ist es erst mit – aber wer das hier lesen kann, ist sowieso schon infiziert und weiß, dass dies eher normal und nicht auf die PS3 beschränkt ist. Zunächst einmal gibt es einen sehr brauchbaren Browser, bei dem man auch mehrere Seiten direkt nebeneinander (statt in Tabs) öffnen und herumschalten und -zoomen kann. Dieser ist nicht nur wesentlich flotter als der PSP-Browser, er versteht auch moderne Features wie AJAX (Web 2.0) und hat verbesserte Flash-Unterstützung (YouTube funktioniert beispielsweise wunderbar). Dann kann man noch eine Freundesliste aufbauen, über die man Kurznachrichten austauschen oder einen Text-, Audio- oder Videochat führen kann (auch mit mehreren Personen). Und man kann sehen, was die anderen so gerade Spielen, das wird wohl auch noch ausgebaut, so dass man sich dann später einfach dazugesellen kann, sofern man das Spiel auch besitzt.

Und dann gibt es da noch den PlayStation Store, in dem man sich kostenlose (z.B. Trailer für Filme oder Spiele und spielbare Demoversionen) und -pflichtige Inhalte herunterladen kann. Für die Bezahlinhalte gibt es ein virtuelles Portemonnaie, das kann man entweder mit Kreditkarten oder Prepaid-Karten auffüllen kann. Dafür gibt es dann z.B. speziell für die PS3 entwickelte Spiele, die man nur im Onlineshop herunterladen und nicht auf BDs kaufen kann. Oder komplette PS1- und später sogar PS2-Spiele in Dateiform, wobei man PS1-Spiele dann auch auf die PSP übertragen und dort spielen können wird. Darüberhinaus wird es auch noch Kaufmusik und komplette Filme und Serien geben, also die komplette Bandbreite des digitalen Entertainment.

Im Gegensatz zur XBox 360, die einen vergleichbaren Onlinedienst hat, ist das Onlinespielen und Video-Chatten übrigens grundsätzlich kostenlos. Es wird zwar einige MMORPGs (a la Word Of Warcraft) geben, die einen monatlichen Beitrag erforden, aber die Mehrheit der Spiele wird online kostenfrei bleiben.

Schnittstellen

Die Anschlussmöglichkeiten der PS3 sind enorm. Als bekannte Ausgänge gibt es Multi-AV (bekannt von PS1 und PS2, alte Kabel können weiterverwendet werden) und einen optischen Digitalausgang für die Surround-Anlage. Neu dazugekommen ist HDMI (in der neuesten Spezifikation 1.3), welches für den Anschluss von HD-Fernsehern gedacht ist. Im Unterschied zum Multi-AV wird hier Bild und Ton digital übertragen, was im Zeitalter der Digitalen Bildschirme durchaus Sinn macht, weil man dann nicht mehr von digital zu analog und wieder zu digital wandeln muss. Darüberhinaus wird das Signal auch noch mit HDCP verschlüsselt, was in Zukunft eine Grundvorrausetzung für das Abspielen von HD-Filmen sein wird. Filme, die ab 2011 erscheinen, werden ohne nicht mehr in voller Auflösung (nur noch ein Viertel) oder gar nicht mehr abgespielt. Das wird dann die Besitzer des externen HD-DVD-Laufwerks für die XBox 360 treffen, weil man HDMI nicht nachrüsten kann.
Dann gibt es natürlich auch noch einen Gigabit-Ethernet-Anschluss und in der 60GB-Version auch WLAN, um ins Internet zu kommen bzw. mit der PSP zu kommunizieren (siehe unten). Für die 20GB-Version wird man das später nachrüsten können, und zwar über einen der vier USB-Anschlüsse. Damit kann man auch schon etliche andere Geräte verwenden, und in Zukunft werden es sicher mehr werden. Ebenfalls nachrüsten kann man einen Kartenleser (Secure Digital, Compact Flash und Memory Stick), den die 60GB-Version bereits mitbringt, oder man nimmt gleich USB-Sticks für Datentransporte. Kabelloses Zubehör ist auch möglich, und zwar über Bluetooth, worüber auch die Controller funktionieren. Man kann so zum Beispiel sein Bluetooth-Headset, das eigentlich für’s Handy gedacht war, zum Voicechat in Spielen wie Resitance einsetzen. Es funktionieren nicht alle Geräte, aber doch eine Menge und es werden mehr.

Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass die Festplatte austauschbar mit einer handelsüblichen 2,5″-SATA-Platte. Das sind die kleineren Notebook-Festplatten, derzeit mit bis zu 200GB zu kriegen. Im Handbuch ist sogar der Vorgang des Austausch beschrieben, aber verständlicherweise kann Sony hierfür nicht die Zusammenarbeit garantieren. Die Garantie geht zwar nicht verloren, aber es wird auch keine Unterstützung geboten, falls die Platte nicht erkannt wird. Bei Festplattengrößen gibt es immer so “magische Grenzen”, oberhalb der ältere Controller nicht mehr mit den neuesten Platten zurecht kommen. Diese ist zwar derzeit noch nicht erreicht, aber man kann davon ausgehen, dass eine solche sich wieder herauskristallisieren wird und man vielleicht bis maximal 512GB aufrüsten kann (nur eine Schätzung).

Übrigens verfügt die PS3 über ein integriertes Netzteil, weshalb man direkt einen sogenannten Kaltgerätestecker anschließt und nicht irgendwo einen dickes, heißes Netzteil-Klotz unterkriegen muss. Man muss (im Gegensatz zur XBox 360) nur dafür sorgen, dass die PS3 selbst nicht zugestellt ist und genügend Raum hat, ihre Abwärme herauszublasen. Dabei ist sie so flüsterleise, wie man es sich nur wünschen kann. Man muss schon nah rangehen, um überhaupt etwas zu hören, und zwar auch nach zig Stunden Dauerbetrieb! Es kommt zwar ziemlich warme Luft aus den Lüftungsschlitzen, aber Überhitzungsprobleme treten nicht auf.

Optische Medien werden wie gesagt vom Blu-ray-Laufwerk verarbeitet. Dieses hat drei große Vorteile: erstens benötigt es zum Lesen von Daten eine viel geringere Drehzahl als flotte DVD-Laufwerke (wie z.B. in der XBox 360), was dem Geräuschpegel sehr zuträglich ist. Zweitens können sich Spieleentwickler mit dem viel größeren vorhandenen Platz freier entfalten, ohne ständig an die Grenzen einer DVD (4,5 bzw. 8,5GB) denken zu müssen. Ab der 4,5-GB-Grenze verlängern sich die Ladezeiten, weil doppelschichtige DVDs nicht so schnell gelesen werden können, und über 8,5GB müssen auch noch mehr als eine Scheibe ausgeliefert (und im Spiel gewechselt) werden. Bei Blu-ray lauten die Grenzen 25 und 50GB! Resistance ist so ein Spiel, es belegt bereits 16GB auf der Scheibe. Das liegt unter anderem daran, dass gleich alle Sprachfassungen auf ein und der selben stecken. Der Vorteil hierbei: es muss nur ein Master durch die aufwändigen Abschlussprüfungen gebracht werden, das spart Zeit und Geld, und der Spieler kann die Sprache frei wählen. So habe ich mir zum Beispiel Final Fantasy 10 aus GB importiert, weil ich nur so die englische Sprachausgabe mit englischen Untertiteln unterlegen konnte (die deutsche Fassung hatte keinen Platz mehr für englische Texte!). Und drittens kann man sich eben auch Filme auf Blu-ray kaufen oder aus der Videothek leihen, wenn man sowieso schon für die Spiele auf HD aufgerüstet hat.

Zusammenspiel mit der PSP

Wenn man neben der PS3 auch noch eine PSP besitzt, kann man mit den beiden nette Dinge anstellen, man kann die PSP nämlich als Fernbedienung nutzen. Klingt unspektakulär? Dann habe ich wohl vergessen, zu erwähnen, dass die PS3 das Bild und den Ton an die PSP über WLAN sendet! Auf diese Weise kann man Bilder, Musik, Videos und später auch Spiele, die auf der PS3-Festplatte liegen, auf die PSP streamen (nicht kopieren, einfach nutzen). Das ist zwar fürs erste auf die Funkreichweite der PS3 beschränkt, später wird man die heimische PS3 aber auch übers Internet von wo auch immer mit der PSP anzapfen können. Für Spiele macht das aber nur begrenzt Sinn, weil bei dem ganzen Hin- und Herschicken sicherlich die Reaktionszeit für Actionspiele nicht mehr ausreicht und das Display ja nun schon eine deutlich niedrigere Auflösung hat. Aber man wird sicher Spiele finden, die dafür geeignet sind, dass man sie unterwegs einfach ein wenig weiterspielt (Hotspot vorrausgesetzt).

Linux

Falls ihr es noch nicht wusstet: die PS3 kann als vollwertiger Linux-Computer verwendet werden. Das ist zwar sicherlich eher für fortgeschrittene Benutzer gedacht, aber dennoch hat Sony versucht, es so einfach wie möglich zugänglich zu machen. In den Settings findet sich ein Partitionierungstool, mit dem man auf der Platte eine Linuxpartition einrichten kann. Anschließend kann man es auch installieren, und wenn man möchte, kann man die Defaulteinstellung auch so setzen, dass beim normalen Einschalten des Geräts direkt Linux gebootet wird (5 Sekunden Einschalttaste drücken bootet in die XMB). Man kann aber auch umschalten.

Mit Linux wird dann so gut wie alles möglich, was man eventuell noch im XMB vermisst hat. Man wird z.B. mit Firefox surfen, Dokumente mit OpenOffice bearbeiten, E-Mails mit Thunderbird checken, beliebige Videoformate mit MPlayer abspielen können und noch vieles mehr. Die beiden einzigen Hindernisse sind eigentlich “nur”, dass es sich nicht um einen X86er Prozessor handelt und dass der Hauptspeicher mit 256 MB etwas knapp ist. Ersteres ist kein Problem, wenn man den Quellcode des gewünschten Programms hat. Dann dürfte auch schnell eine Version zu finden sein, die auf der PS3 laufen wird, schlimmstenfalls selber kompilieren (für noch ein wenig weiter fortgeschrittene Benutzer). Außerdem gibt es bereits eine sehr große Bibliothek an Programmen, die schon passend gemacht wurden, da ist vieles schon da.
Den knappen Speicher hingegen kann man nicht so einfach abtun. Teilweise lässt sich damit umgehen, indem man eben Dinge nacheinander erledigt, und nicht zig Programme gleichzeitig laufen lässt. Manche andere Sachen (z.B. Videos editieren) dürften aber völlig unmöglich sein. Die PS3 eignet sich aber dennoch als Zweitcomputer oder für sehr genügsame Ansprüche einiger Otto-Normalverbraucher – was tun viele schon mehr mit dem Computer als Surfen, E-Mails und “Word”?

Was noch nicht so schön ist

Zu wünschen übrig lässt leider die Tatsache, dass man vieles mehr oder weniger alte PS1/PS2-Zubehör nicht verwenden kann, weil Sony nur für die Memory Card einen Adapter herausgegeben hat, aber nicht für den alten Controller-Anschluss. Es gibt zwar solche längst für den PC, und man kann PS3-Spiele, die keine Bewegungssensoren brauchen, auf diese Weise tatsächlich mit DualShock2-Pads spielen – aber dort, wo sie am wünschenswertesten wären, versagen sie: sobald man ein PS1- oder PS2-Spiel einlegt, verlangt die PS3 das Drücken der neuen PlayStation-Taste. Diese existiert aber natürlich weder am alten Pad noch am Adapter, und es gibt auch keinen Workaround dafür. Die einzige Hoffnung ist, dass Sony entweder einen eigenen Adapter mit eben dieser Taste nachreicht, oder die Emulation so verändert, dass es ohne den speziellen Tastendruck funktioniert. Und dann bitte auch gleich das Rumble-Feature nicht vergessen, wenn schon nicht bei den neuen, dann wenigstens bei den PS1-/PS2-Titeln, dafür nehme ich auch wieder ein Kabel in Kauf!

Ebenfalls schade ist, dass die PS3 die alten Titel nicht auf die Bildschirmgröße des eventuell angeschlossenen HDTV hochskaliert. Es muss ja nicht unbedingt die Grafik verbessert werden, aber wenigstens hochrechnen sollte drin sein! Es kommen nämlich nicht alle HDTV gut mit den SDTV-Signalen (Standard Density, niedrige Auflösung) zurecht, bei manchen ist es zu dunkel oder verzerrt oder mit Bildfehlern. Mit hochskalierten Signalen könnte man das Display immer in der höchsten Auflösung ansprechen, mit der es auch am Besten zurechtkommt. Das gleiche gilt für DVDs, die auch noch nicht hochskaliert werden (was z.B. die XBox 360 und viele bessere DVD-Player hinkriegen).

Schließlich ist es zwar eine gute Sache, dass man für Texteingaben zum Beispiel im Browser eine angeschlossene Tastatur verwenden kann. Aber warum muss dann trotzdem die Eingabemaske erscheinen, die für die Eingabe mit dem Controller notwendig ist? Warum kann man dann nicht einfach das Textfeld anwählen und sofort lostippen, wie man das z.B. vom PC kennt? Doch jedes mal popt dann das kleine Fenster auf, auf Dauer sicher nervig und sollte schleunigst abschaltbar gemacht werden.

Nachwort

Uff, das war jetzt schon einge ganze Menge Geschreibsel. Die PS3 ist eben ziemlich vielseitig, und ich wusste nicht, wo ich das sinnvoll aufteilen konnte, ohne für jeden kleinen Absatz einen neuen Blogeintrag aufzusetzen. Zum Abschluss möchte ich noch betonen, dass die hier beschriebenen Eigenschaften nur die derzeitig verfügbaren oder in unmittelbarer Zukunft angekündigten Fähigkeiten beschreiben. Da man die Firmware jederzeit auf einen neueren Stand bringen kann, zum Beispiel übers Internet oder auf der Scheibe von Spielen, die eine neuere Version vorraussetzen, kann da noch wesentlich mehr dazukommen. Was schon klar ist, ist verbesserte Kompatibilität – mehr Treiber für USB- und Bluetooth-Geräte sowie die letzten paar zickigen PS1/PS2-Spiele ausbessern.

Ansonsten bleibt die Zukunft spannend, ich lasse sie gerne geduldig auf mich zukommen. Auch wenn es sicher nicht so schön ist, dass die PS3 bei uns mal wieder zuletzt ankommt und auch woanders derzeit Hard- und richtig überzeugende Software noch spärlich vorhanden sind: es hat endlich begonnen. Und auch wenn die XBox 360 grafisch sicherlich nicht deklassiert, oder, wie Sony gerne großkotzig betont, noch gar nicht Next-Gen ist – die PS3 hat einige knallharte Vorteile auf ihrer Seite. Hier kann man den optischen Hochgenuss ohne laute Lüfter und kräftig röhrendes Laufwerk genießen, hier kriegt man die Filmoption gleich mitgeliefert (und nicht gegen Aufpreis in einem weiteren externen Kästchen (3 inklusive Netzteil) mit automatischer Sinnbefreiung ab 2011). Für das Gebotene sind 500 Euro nicht zuviel – wenn man denn mit dem vielfältigen Mehrnutzen etwas anfangen kann. Wer wirklich vom ersten bis zum letzten Tag garantiert nichts anderes als Spielen möchte, für den mag das Gerät tatsächlich nach Wucher riechen. Aber es steht ja jedem frei, das zu kaufen, was den eigenen Wünschen am ehesten entspricht. Und man kann immer auf Preissenkungen hoffen – bei der PS2 wurde in weniger als einem Jahr der Preis um etwa 30% gesenkt! Das kann natürlich niemand bei der PS3 garantieren, aber träumen wird man doch wohl noch dürfen, oder? :)

PlayStation 3 – Teil 1b: noch mehr Hass!

Ein kleiner Nachtrag zur Einleitung meiner PS3-Serie: die PlayStation 3 wurde in Europa auf März 2007 verschoben. Zudem werden in den USA und insbesondere in Japan nur deutlich kleinerer Stückzahlen als ursprünglich geplant zur Vefügung stehen. Der Grund dafür ist die extreme Knappheit an blauen Laserdioden, die für das Blu-ray-Laufwerk benötigt werden. Diese Nachricht ist schlicht zum Kotzen und bringt selbst die gestandene Sony-Fans reihenweise auf die höchste Palme. Übrigens kam das selbst für die europäische Zentrale äußerst überraschend, sonst hätte sie auch wohl kaum erst gestern eine neue Werbekampagne mit 60 Millionen Euro Budget gestartet! Die wird jetzt wohl einige Monate später gesendet.

Aber die kleinen Sony-Hasser weltweit feiern natürlich ein Freudenfest. Links dazu spare ich mir mal, aber die gehen natürlich gerne mal in die Richtung “Siehste! Das hat schon nicht gestimmt, also stimmt der Rest auch nicht!“. Und so wie es aussieht wird das fröhliche PS3-Verunglimpfen zumindest in den europäischen Gefilden noch eine ganze Weile nicht sein Ende finden. Das ist für mich das Schlimmste an der ganzen Verschiebungsgeschichte. Die besten Spiele lassen eh noch eine Weile auf sich warten und außerdem kommt für die PlayStation 2 noch reichlich äußerst interessantes Futter. Also: Kopf hoch, und außerdem habe ich noch längst nicht einmal alle bereits erschienenen interessanten PS2-Spiele durch…

PlayStation 3 – Teil 2: der Controller

PS3 Controller

Nach der Einleitung in Teil 1 fangen wir mal mit dem Teil der Konsole an, der dem Spieler am nächsten ist: natürlich der Controller. Wie schon zuvor beim DualShock und DualShock 2 ist hier Evolution statt Revolution angesagt, und das ist auch gut so. Bewährtes wird beibehalten, ohne dass es an Innovation fehlt. Wobei ich persönlich die Bananenform des Prototypen auch gut fand, welche eine ergonomische Verbesserung des Konzepts darstellen sollte, aber diese kam alles andere als gut an. Was soll’s, die bekannte DualShock-Form liegt auch sehr gut in der Hand.

Einen Wermutstropfen gleich zum Anfang gibt es leider, und dies ist auch der Grund, warum das Pad nicht “DualShock 3″ heißt: die Rumble-Funktion (Vibrationen) wurde rausgeworfen. Das hat zum einen den offiziellen Grund, dass es sich mit den neuen Bewegungssensoren (siehe unten) nicht ohne weiteres verträgt, zum anderen den inoffiziellen Grund, dass Sony sich im Rechtsstreit mit einer Firma namens Immersion befindet, die behauptet, Patentansprüche auf die Rütteltechnologie von Sony zu haben. Aber über die Gründe möchte ich gar nicht weiter diskuttieren, kommen wir lieber wieder zu den Fakten.

Die Verbesserungen gegenüber dem DualShock 2 sind vielfältig. Die Präzision der beiden Analogsticks wurde um den Faktor 4 erhöht. Die unteren beiden Schultertasten (L2 und R2) wurden leicht umgearbeitet zu einer Art Wippschalter und ebenfalls mit höherer Präzision ausgestattet. Dadurch sind sie für z.B. beim Gasgeben in Rennspielen besser geeignet, ohne für andere Genres schlechter zu sein, wie z.B. die Trigger an der gleichen Postion am XBox-360-Controller, welche für schnelles Drücken zu lange Wege haben. Desweiteren ist der Controller jetzt kabellos (über Bluetooth), besitzt dafür einen Mini-USB-Anschluss zum Aufladen und für den kabelgestützten Betrieb. Der Akku soll 24 Stunden Dauerbetrieb aushalten, über 4 kleine LEDs kann man den Ladezustand ablesen und die “Nummer”, wenn man mehrere gleichzeitig verwendet. Mit dem neuen PlayStation-Knopf in der Mitte kann man die Konsole einschalten und jederzeit (auch mitten im Spiel) das Hauptmenü aufrufen. Desweiteren ist das Pad dank der fehlenden Rumble-Motoren auch noch deutlich leichter als das DualShock 2.

Die wichtigste Neuerung sind jedoch die 6-Achsen-Sensoren, mit denen die Neigung in drei Achsen (vorne/hinten, links/rechts sowie die Himmelsrichtung) und auch die Bewegung in drei Achsen (vorwärts/rückwärts, hoch/runter, links/rechts) gemessen wird. Dadurch ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Spielsteuerung, beispielsweise die Lenkung des Flugzeugs bei Warhawk. Die Spieleentwickler sind gerade erst dabei, ihre Ideen auszuprobieren und rücken die besten noch nicht heraus, vermutlich erst zur Tokyo Game Show Mitte diesen Monats. Wer jedoch mit der Sensorik überhaupt nicht klar kommt, soll wohl immer auf eine klassische Steuerung mit den Analogsticks umschalten können, das haben etliche Entwickler betont.

Wie ich schon in der Einleitung angedeutet habe, wird jedes Feature der PS3 von den Spöttern und Konkurenten heruntergemacht, aber keines so sehr wie die Bewegungssensoren des Pads. Zuerst einmal wird vorgeworfen, dass Sony es nur integriert hat, weil Nintendo schon vor längerer Zeit für den Wii eine auf Sensoren basierte Steuerung angekündigt hat. Sony klaut also mal wieder von Nintendo Features, wie sie es schon zuvor beim Analogstick und Rumble-Feature getan haben. Ja, Sony hat diese beiden Sachen von Nintendo übernommen, aber eben auch verbessert! Der Analogstick des Nintendo 64 war grausig, sehr zerbrechlich und hatte einen sternförmiges Raster, mit dem der Stick geführt wurde. Das bedeutete, dass Mario nur dann mit voller Geschwindigkeit lief, wenn man exakt in eine der 8 vom Steuerkreuz bekannten üblichen Steuerungsrichtungen gelenkt hat. Eine kleine Abweichung zur Seite, ohne dass man den Stick etwas zur Mitte zurückzog, war nicht möglich. Bei Sonys DualShock waren die Analogsticks kreisrund unbeschränkt, außerdem gab es derer 2 – sicherlich hat Nintendo es erfunden, Sony hat’s perfektioniert. Beim Rumble-Effekt galt ähnliches, Nintendo hatte nur einen Motor, Sony zwei und somit ausgefeiltere Rütteleffekte. Schade, dass dies jetzt wieder fehlt…

Eine Weile später entdeckten die Lästerer, allen voran die Konkurrenz Microsoft selbst, dass Sony gar nicht von Nintendos Wii abgekupfert hat, sondern von Microsofts Sidewinder Freestyle Pro aus dem Jahre 1999! Es gab sogar etwas später einen Dritthersteller-Controller mit ähnlicher Technologie für die PlayStation 1. Microsoft wird nicht müde, zu betonen, dass Sony mit den Bewegungssensoren nur die alten ausgetretenen Pfade des Sidewinder betritt, der sich sehr schlecht verkaufte. Aber wenn man genauer hinsieht, kann man genau erkennen, warum: im Gegensatz zum PS3-Controller konnte der Sidewinder lediglich die Neigung in 2 Achsen messen (Himmelsrichtung fehlte), und die Bewegung überhaupt nicht! Noch dazu hatte der Controller keinen einzigen Analogstick, dessen Funktion unausweichlich durch die Neigungssensoren übernommen wurde. Darüber hinaus war das Steuerkreuz auch noch ziemlich schlecht und der Preis furchtbar hoch (70$), außerdem war es (für damalige Verhältnisse natürlich) nicht kabellos, welches beim “Herumfuchteln” hinderlich ist. Der PS3-Controller ist da mehrere Generationen weiter!

Der Controller des Wii geht noch in eine etwas andere Richtung. Während die Bewegungssensoren bei der PS3 eine nette Ergänzung sind, ist der Wii völlig darauf ausgelegt. Der Hauptteil des Controllers (die sogenannte Wiimote) ist für die Bedienung mit einer Hand konzipiert und ähnelt einer Fernbedienung. Es gibt noch ein paar mehr Sensoren, z.B. einen Pointer, mit dem der anvisierte Punkt auf dem Bildschirm gemessen werden kann. Auch wird mit Hilfe einer Sensorbar, die direkt beim Fernseher platziert werden muss, die absolute Position im Raum erfasst, während die PS3 nur relative Bewegungen mitkriegt. Die Rumble-Funktion ist enthalten und sogar noch ein kleiner separater Lautsprecher, wofür auch immer. Der Wii misst übrigens angeblich die Neigung des Controllers mit Hilfe der Optik, nicht wie der PS3-Controller mit internen Neigungssensoren, wie gut das in der Praxis funktioniert, bleibt abzuwarten. Auch besitzt die Wiimote keinerlei analogen Tasten und nur dann einen Analogstick, wenn man die Erweiterung namens Nunchack (mit einem kurzen Kabel) einsteckt, dafür besitzt diese immerhin ebenso wie die Wiimote Beschleunigungssensoren. Insgesamt sind insbesondere mit der Erweiterung die Sensoren des Wii ausgefeilter, dafür wird die klassische Steuerung nahezu völlig verworfen. Das ergibt für einige Genres sicherlich Vorteile und macht komplett neue Spielerfahrungen möglich, jedoch lassen sich etliche beliebte Spielprinzipien wohl nicht mehr so gut steuern.

Abschließend möchte ich zusammenfassen, dass der PS3-Controller, der übrigens noch keinen offiziellen Namen hat, eine gute Mischung aus traditioneller Steuerung und Innovation bringt. Das Fehlen der Rumble-Funktion ist sehr schade, aber es besteht noch Hoffnung! Sony könnte z.B. ein Rumble-Pack über USB anschließen, ähnlich wie das ursprüngliche Rumble-Pack des Nintendo 64, auch wenn man dieses dann vielleicht nicht gleichzeitig mit der Sensorik einsetzen kann. Ich begebe mich jetzt mal in des trübe Wasser der Spekulation: es könnte sich hierbei sogar um das vielzitierte Geheimfeature der PS3 handeln! Dieses Geheimnis soll auf der Tokyo Game Show gelüftet werden und ich sage jetzt einfach mal: es handelt sich um einen wie auch immer gearteten Ersatz für die Rumble-Funktion mit einem Zusatzgerät. Vielleicht etwas, das man sich um die Handgelenke schnallt? Oder ist es doch etwas völlig anderes? Wir werden es bald erfahren.