Es ist tatsächlich so weit, die PlayStation 3 ist offiziell erhältlich… in Japan… mit verschwindend geringen Stückzahlen… und natürlich längst ausverkauft!
Aber es sollen jetzt angeblich jede Woche bis zu 100.000 weitere Geräte eintreffen. In den USA wird es ab morgen (Freitag) auch rund 400.000 PS3-Besitzer geben, nur wir Europäer müssen ja bekanntlich noch bis März warten. Immerhin kann sich jeder ab morgen schon mal einen Onlinenamen sichern, der weltweit eindeutig ist. So müssen wir keine Angst haben, dass alle möglichen interessanten Nicks im März längst vergeben sind. Derweil werden die ersten verfügbaren japanischen Exemplare schon mal gründlich auseinandergenommen und auf Herz und Nieren geprüft.
Nachdem ich nun im letzten Teil mich dem Kontrollzentrum gewidmet habe, will ich in diesem Teil die Funktionen vorstellen, die man damit nutzen kann. Der Controller hat jetzt übrigens endlich einen offiziellen Namen gekriegt: SIXAXIS – ein nettes Palindrom, kurz und griffig, beschreibt die wichtigste Neuerung, mir gefällts. Aber leider gab es kein Last-Minute-Geheimfeature, wie ich kurz am Ende erwähnte, das hat sich als reines Gerücht herausgestellt. Doch kommen wir mal zu dem, was wirklich drin steckt.
Spiele
Das ist natürlich die wichtigste Funktion jeder Spielkonsole, auch wenn sie noch so viele andere willkommene Features hat. Und hier enttäuscht die PS3 nicht. Zwar gibt es nicht sehr viele interessante Launchtitel (varriert je nach Geschmack), aber immerhin gibt es um die 20 Titel, die noch dieses Jahr erscheinen, und Anfang 2007 geht es munter weiter. Davon sind viele Titel Umsetzungen von der XBox 360 oder PC, aber auch einige exklusive Perlen. Hervorheben möchte ich hier den Vorzeige-Egoshooter Resistance: Fall of Man. Tolle Grafik, extrem stabile Bildrate, toller Sound, gute Steuerung die auch die Besonderheiten von SIXAXIS ausnutzt, fesselnde Atmosphäre und Story, interessante ungewöhnliche Waffen, äußerst umfangreicher Onlinemodus mit vielen Varianten und bis zu 40 Spielern ohne technische Probleme! Das alles ist wahrlich nicht selbstverständlich für einen Stunde-0-Titel.
Man kann aber natürlich auch die “alten” Spiele für PlayStation 1 und 2 weiter verwenden. Jedoch gibt es derzeit leider noch keine Möglichkeit, dafür das alte Zubehör (DualShock-Gamepads, Lenkräder, Gitarrencontroller) anzuschließen, es sei denn, es handelt sich um USB-Geräte (EyeToy, Buzz, Singstar). Lediglich für die Memory Cards gibt es einen Adapter, damit man die alten Spielstände auf die Festplatte kopieren und auf der PS3 weiterspielen kann. Diese werden dann auf der Festplatte als virtuelle Memory Cards angelegt (ob nun kopiert oder komplett neu). Die Kompatibilität ist recht gut, aber es gibt noch eine Liste von Spielen, die noch nicht einwandfrei laufen, das wird in Zukunft noch über Systemupdates verbessert. Was man jedoch leider nicht erwarten darf, ist dass die alten Titel in irgend einer Weise mit der leistungsstarken PS3-Hardware aufgebessert werden. Um die volle Kompatibilität sicherzustellen, steckt nämlich der Chipsatz der PS2 mit in der PS3, so dass die PS3-Chips da gar nicht zum Einsatz kommen. Das könnte sich in Zukunft aber durchaus noch ändern.
Die Oberfläche
Die Benutzerschnittstelle ist die sogenannte Cross Media Bar (XMB), die auch schon bei einigen anderen Sony-Produkten zum Einsatz kam, unter anderem natürlich in der PlayStation Portable. Das Ding ist sehr flott und unkompliziert zu handhaben. Es teil die Funktionen in logische Gruppen ein (z.B. Einstellungen, Musik, Video), die man auf der Horizontalen wählt. In der Vertikalen finden sich dann die einzelnen Einstellmöglichkeiten oder etwa die Musikdateien und -Ordner.
Dabei hat man die Möglichkeit, mehrere Benutzer einzurichten. Für jeden werden dann einige Einstellungen, die Kontaktlisten (siehe unten) und Spielstände individuell verwaltet. Beim Systemstart wird man dann gefragt, wer denn nun gerade dran ist. Es kann aber immer nur einer eingeloggt sein, der andere wird dann ausgeloggt.
Mediaplayer
Wenn man mal nicht spielt, kann man die PS3 als vielseitigen Mediaplayer gebrauchen. Das fängt bei den unterschiedlichen Datenscheiben an, die man einlegen kann: Musik-CDs, das eher exotische SACD-Format, Video-DVDs und das neue HD-Filmformat Blu-ray-Disc werden anstandslos abgespielt. Musik-CDs kann man auch auf die Festplatte kopieren, Dateiformat und Datenrate wählbar.
Da kommen wir auch gleich zu den Dateien, die man verwenden kann. Als Musikdateien gehen wie bereits erwähnt als MP3, AAC oder Attrac, dabei kann man (im Gegensatz zur PlayStation Portable) Musik starten und anschließend eine der anderen Funktionen der XMB verwenden, während die Musik im Hintergrund weiterspielt. Ein kleines aber nützliches Detail, dass man sehr gut mit der Fotofunktion (alle gängigen Dateiformate) verwenden kann. Dafür gibt es auch einige sehr ansprechende Slideshow-Funktionen. Alternativ kann man die Musik auch mit schönen Effekten hinterlegen (ähnlich wie z.B. Milkdrop für Winamp).
Schließlich kann man sich auch Videos anschauen. Nicht nur DVDs und BDs, sondern auch Dateien, und zwar alles, was MPEG heißt. Also MPEG 1, 2, 4 (inklusive AVC) in Auflösungen bis zu 1080p. Zwar sind AVIs (z.B. DivX-kodiert) nicht möglich und ebensowenig das beliebte WMV-Format, aber MP4 (AVC) ist stark im Kommen und sowieso das derzeit beste Videoformat. Außerdem gibt es hier noch eine Möglichkeit für fortgeschrttene Benutzer, doch dazu später mehr.
Internet
Die PlayStation 3 ist stark auf das Internet ausgelegt. Zwar kann man sie auch ohne Internetanschluss verwenden, aber so richtig schön ist es erst mit – aber wer das hier lesen kann, ist sowieso schon infiziert und weiß, dass dies eher normal und nicht auf die PS3 beschränkt ist. Zunächst einmal gibt es einen sehr brauchbaren Browser, bei dem man auch mehrere Seiten direkt nebeneinander (statt in Tabs) öffnen und herumschalten und -zoomen kann. Dieser ist nicht nur wesentlich flotter als der PSP-Browser, er versteht auch moderne Features wie AJAX (Web 2.0) und hat verbesserte Flash-Unterstützung (YouTube funktioniert beispielsweise wunderbar). Dann kann man noch eine Freundesliste aufbauen, über die man Kurznachrichten austauschen oder einen Text-, Audio- oder Videochat führen kann (auch mit mehreren Personen). Und man kann sehen, was die anderen so gerade Spielen, das wird wohl auch noch ausgebaut, so dass man sich dann später einfach dazugesellen kann, sofern man das Spiel auch besitzt.
Und dann gibt es da noch den PlayStation Store, in dem man sich kostenlose (z.B. Trailer für Filme oder Spiele und spielbare Demoversionen) und -pflichtige Inhalte herunterladen kann. Für die Bezahlinhalte gibt es ein virtuelles Portemonnaie, das kann man entweder mit Kreditkarten oder Prepaid-Karten auffüllen kann. Dafür gibt es dann z.B. speziell für die PS3 entwickelte Spiele, die man nur im Onlineshop herunterladen und nicht auf BDs kaufen kann. Oder komplette PS1- und später sogar PS2-Spiele in Dateiform, wobei man PS1-Spiele dann auch auf die PSP übertragen und dort spielen können wird. Darüberhinaus wird es auch noch Kaufmusik und komplette Filme und Serien geben, also die komplette Bandbreite des digitalen Entertainment.
Im Gegensatz zur XBox 360, die einen vergleichbaren Onlinedienst hat, ist das Onlinespielen und Video-Chatten übrigens grundsätzlich kostenlos. Es wird zwar einige MMORPGs (a la Word Of Warcraft) geben, die einen monatlichen Beitrag erforden, aber die Mehrheit der Spiele wird online kostenfrei bleiben.
Schnittstellen
Die Anschlussmöglichkeiten der PS3 sind enorm. Als bekannte Ausgänge gibt es Multi-AV (bekannt von PS1 und PS2, alte Kabel können weiterverwendet werden) und einen optischen Digitalausgang für die Surround-Anlage. Neu dazugekommen ist HDMI (in der neuesten Spezifikation 1.3), welches für den Anschluss von HD-Fernsehern gedacht ist. Im Unterschied zum Multi-AV wird hier Bild und Ton digital übertragen, was im Zeitalter der Digitalen Bildschirme durchaus Sinn macht, weil man dann nicht mehr von digital zu analog und wieder zu digital wandeln muss. Darüberhinaus wird das Signal auch noch mit HDCP verschlüsselt, was in Zukunft eine Grundvorrausetzung für das Abspielen von HD-Filmen sein wird. Filme, die ab 2011 erscheinen, werden ohne nicht mehr in voller Auflösung (nur noch ein Viertel) oder gar nicht mehr abgespielt. Das wird dann die Besitzer des externen HD-DVD-Laufwerks für die XBox 360 treffen, weil man HDMI nicht nachrüsten kann.
Dann gibt es natürlich auch noch einen Gigabit-Ethernet-Anschluss und in der 60GB-Version auch WLAN, um ins Internet zu kommen bzw. mit der PSP zu kommunizieren (siehe unten). Für die 20GB-Version wird man das später nachrüsten können, und zwar über einen der vier USB-Anschlüsse. Damit kann man auch schon etliche andere Geräte verwenden, und in Zukunft werden es sicher mehr werden. Ebenfalls nachrüsten kann man einen Kartenleser (Secure Digital, Compact Flash und Memory Stick), den die 60GB-Version bereits mitbringt, oder man nimmt gleich USB-Sticks für Datentransporte. Kabelloses Zubehör ist auch möglich, und zwar über Bluetooth, worüber auch die Controller funktionieren. Man kann so zum Beispiel sein Bluetooth-Headset, das eigentlich für’s Handy gedacht war, zum Voicechat in Spielen wie Resitance einsetzen. Es funktionieren nicht alle Geräte, aber doch eine Menge und es werden mehr.
Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass die Festplatte austauschbar mit einer handelsüblichen 2,5″-SATA-Platte. Das sind die kleineren Notebook-Festplatten, derzeit mit bis zu 200GB zu kriegen. Im Handbuch ist sogar der Vorgang des Austausch beschrieben, aber verständlicherweise kann Sony hierfür nicht die Zusammenarbeit garantieren. Die Garantie geht zwar nicht verloren, aber es wird auch keine Unterstützung geboten, falls die Platte nicht erkannt wird. Bei Festplattengrößen gibt es immer so “magische Grenzen”, oberhalb der ältere Controller nicht mehr mit den neuesten Platten zurecht kommen. Diese ist zwar derzeit noch nicht erreicht, aber man kann davon ausgehen, dass eine solche sich wieder herauskristallisieren wird und man vielleicht bis maximal 512GB aufrüsten kann (nur eine Schätzung).
Übrigens verfügt die PS3 über ein integriertes Netzteil, weshalb man direkt einen sogenannten Kaltgerätestecker anschließt und nicht irgendwo einen dickes, heißes Netzteil-Klotz unterkriegen muss. Man muss (im Gegensatz zur XBox 360) nur dafür sorgen, dass die PS3 selbst nicht zugestellt ist und genügend Raum hat, ihre Abwärme herauszublasen. Dabei ist sie so flüsterleise, wie man es sich nur wünschen kann. Man muss schon nah rangehen, um überhaupt etwas zu hören, und zwar auch nach zig Stunden Dauerbetrieb! Es kommt zwar ziemlich warme Luft aus den Lüftungsschlitzen, aber Überhitzungsprobleme treten nicht auf.
Optische Medien werden wie gesagt vom Blu-ray-Laufwerk verarbeitet. Dieses hat drei große Vorteile: erstens benötigt es zum Lesen von Daten eine viel geringere Drehzahl als flotte DVD-Laufwerke (wie z.B. in der XBox 360), was dem Geräuschpegel sehr zuträglich ist. Zweitens können sich Spieleentwickler mit dem viel größeren vorhandenen Platz freier entfalten, ohne ständig an die Grenzen einer DVD (4,5 bzw. 8,5GB) denken zu müssen. Ab der 4,5-GB-Grenze verlängern sich die Ladezeiten, weil doppelschichtige DVDs nicht so schnell gelesen werden können, und über 8,5GB müssen auch noch mehr als eine Scheibe ausgeliefert (und im Spiel gewechselt) werden. Bei Blu-ray lauten die Grenzen 25 und 50GB! Resistance ist so ein Spiel, es belegt bereits 16GB auf der Scheibe. Das liegt unter anderem daran, dass gleich alle Sprachfassungen auf ein und der selben stecken. Der Vorteil hierbei: es muss nur ein Master durch die aufwändigen Abschlussprüfungen gebracht werden, das spart Zeit und Geld, und der Spieler kann die Sprache frei wählen. So habe ich mir zum Beispiel Final Fantasy 10 aus GB importiert, weil ich nur so die englische Sprachausgabe mit englischen Untertiteln unterlegen konnte (die deutsche Fassung hatte keinen Platz mehr für englische Texte!). Und drittens kann man sich eben auch Filme auf Blu-ray kaufen oder aus der Videothek leihen, wenn man sowieso schon für die Spiele auf HD aufgerüstet hat.
Zusammenspiel mit der PSP
Wenn man neben der PS3 auch noch eine PSP besitzt, kann man mit den beiden nette Dinge anstellen, man kann die PSP nämlich als Fernbedienung nutzen. Klingt unspektakulär? Dann habe ich wohl vergessen, zu erwähnen, dass die PS3 das Bild und den Ton an die PSP über WLAN sendet! Auf diese Weise kann man Bilder, Musik, Videos und später auch Spiele, die auf der PS3-Festplatte liegen, auf die PSP streamen (nicht kopieren, einfach nutzen). Das ist zwar fürs erste auf die Funkreichweite der PS3 beschränkt, später wird man die heimische PS3 aber auch übers Internet von wo auch immer mit der PSP anzapfen können. Für Spiele macht das aber nur begrenzt Sinn, weil bei dem ganzen Hin- und Herschicken sicherlich die Reaktionszeit für Actionspiele nicht mehr ausreicht und das Display ja nun schon eine deutlich niedrigere Auflösung hat. Aber man wird sicher Spiele finden, die dafür geeignet sind, dass man sie unterwegs einfach ein wenig weiterspielt (Hotspot vorrausgesetzt).
Linux
Falls ihr es noch nicht wusstet: die PS3 kann als vollwertiger Linux-Computer verwendet werden. Das ist zwar sicherlich eher für fortgeschrittene Benutzer gedacht, aber dennoch hat Sony versucht, es so einfach wie möglich zugänglich zu machen. In den Settings findet sich ein Partitionierungstool, mit dem man auf der Platte eine Linuxpartition einrichten kann. Anschließend kann man es auch installieren, und wenn man möchte, kann man die Defaulteinstellung auch so setzen, dass beim normalen Einschalten des Geräts direkt Linux gebootet wird (5 Sekunden Einschalttaste drücken bootet in die XMB). Man kann aber auch umschalten.
Mit Linux wird dann so gut wie alles möglich, was man eventuell noch im XMB vermisst hat. Man wird z.B. mit Firefox surfen, Dokumente mit OpenOffice bearbeiten, E-Mails mit Thunderbird checken, beliebige Videoformate mit MPlayer abspielen können und noch vieles mehr. Die beiden einzigen Hindernisse sind eigentlich “nur”, dass es sich nicht um einen X86er Prozessor handelt und dass der Hauptspeicher mit 256 MB etwas knapp ist. Ersteres ist kein Problem, wenn man den Quellcode des gewünschten Programms hat. Dann dürfte auch schnell eine Version zu finden sein, die auf der PS3 laufen wird, schlimmstenfalls selber kompilieren (für noch ein wenig weiter fortgeschrittene Benutzer). Außerdem gibt es bereits eine sehr große Bibliothek an Programmen, die schon passend gemacht wurden, da ist vieles schon da.
Den knappen Speicher hingegen kann man nicht so einfach abtun. Teilweise lässt sich damit umgehen, indem man eben Dinge nacheinander erledigt, und nicht zig Programme gleichzeitig laufen lässt. Manche andere Sachen (z.B. Videos editieren) dürften aber völlig unmöglich sein. Die PS3 eignet sich aber dennoch als Zweitcomputer oder für sehr genügsame Ansprüche einiger Otto-Normalverbraucher – was tun viele schon mehr mit dem Computer als Surfen, E-Mails und “Word”?
Was noch nicht so schön ist
Zu wünschen übrig lässt leider die Tatsache, dass man vieles mehr oder weniger alte PS1/PS2-Zubehör nicht verwenden kann, weil Sony nur für die Memory Card einen Adapter herausgegeben hat, aber nicht für den alten Controller-Anschluss. Es gibt zwar solche längst für den PC, und man kann PS3-Spiele, die keine Bewegungssensoren brauchen, auf diese Weise tatsächlich mit DualShock2-Pads spielen – aber dort, wo sie am wünschenswertesten wären, versagen sie: sobald man ein PS1- oder PS2-Spiel einlegt, verlangt die PS3 das Drücken der neuen PlayStation-Taste. Diese existiert aber natürlich weder am alten Pad noch am Adapter, und es gibt auch keinen Workaround dafür. Die einzige Hoffnung ist, dass Sony entweder einen eigenen Adapter mit eben dieser Taste nachreicht, oder die Emulation so verändert, dass es ohne den speziellen Tastendruck funktioniert. Und dann bitte auch gleich das Rumble-Feature nicht vergessen, wenn schon nicht bei den neuen, dann wenigstens bei den PS1-/PS2-Titeln, dafür nehme ich auch wieder ein Kabel in Kauf!
Ebenfalls schade ist, dass die PS3 die alten Titel nicht auf die Bildschirmgröße des eventuell angeschlossenen HDTV hochskaliert. Es muss ja nicht unbedingt die Grafik verbessert werden, aber wenigstens hochrechnen sollte drin sein! Es kommen nämlich nicht alle HDTV gut mit den SDTV-Signalen (Standard Density, niedrige Auflösung) zurecht, bei manchen ist es zu dunkel oder verzerrt oder mit Bildfehlern. Mit hochskalierten Signalen könnte man das Display immer in der höchsten Auflösung ansprechen, mit der es auch am Besten zurechtkommt. Das gleiche gilt für DVDs, die auch noch nicht hochskaliert werden (was z.B. die XBox 360 und viele bessere DVD-Player hinkriegen).
Schließlich ist es zwar eine gute Sache, dass man für Texteingaben zum Beispiel im Browser eine angeschlossene Tastatur verwenden kann. Aber warum muss dann trotzdem die Eingabemaske erscheinen, die für die Eingabe mit dem Controller notwendig ist? Warum kann man dann nicht einfach das Textfeld anwählen und sofort lostippen, wie man das z.B. vom PC kennt? Doch jedes mal popt dann das kleine Fenster auf, auf Dauer sicher nervig und sollte schleunigst abschaltbar gemacht werden.
Nachwort
Uff, das war jetzt schon einge ganze Menge Geschreibsel. Die PS3 ist eben ziemlich vielseitig, und ich wusste nicht, wo ich das sinnvoll aufteilen konnte, ohne für jeden kleinen Absatz einen neuen Blogeintrag aufzusetzen. Zum Abschluss möchte ich noch betonen, dass die hier beschriebenen Eigenschaften nur die derzeitig verfügbaren oder in unmittelbarer Zukunft angekündigten Fähigkeiten beschreiben. Da man die Firmware jederzeit auf einen neueren Stand bringen kann, zum Beispiel übers Internet oder auf der Scheibe von Spielen, die eine neuere Version vorraussetzen, kann da noch wesentlich mehr dazukommen. Was schon klar ist, ist verbesserte Kompatibilität – mehr Treiber für USB- und Bluetooth-Geräte sowie die letzten paar zickigen PS1/PS2-Spiele ausbessern.
Ansonsten bleibt die Zukunft spannend, ich lasse sie gerne geduldig auf mich zukommen. Auch wenn es sicher nicht so schön ist, dass die PS3 bei uns mal wieder zuletzt ankommt und auch woanders derzeit Hard- und richtig überzeugende Software noch spärlich vorhanden sind: es hat endlich begonnen. Und auch wenn die XBox 360 grafisch sicherlich nicht deklassiert, oder, wie Sony gerne großkotzig betont, noch gar nicht Next-Gen ist – die PS3 hat einige knallharte Vorteile auf ihrer Seite. Hier kann man den optischen Hochgenuss ohne laute Lüfter und kräftig röhrendes Laufwerk genießen, hier kriegt man die Filmoption gleich mitgeliefert (und nicht gegen Aufpreis in einem weiteren externen Kästchen (3 inklusive Netzteil) mit automatischer Sinnbefreiung ab 2011). Für das Gebotene sind 500 Euro nicht zuviel – wenn man denn mit dem vielfältigen Mehrnutzen etwas anfangen kann. Wer wirklich vom ersten bis zum letzten Tag garantiert nichts anderes als Spielen möchte, für den mag das Gerät tatsächlich nach Wucher riechen. Aber es steht ja jedem frei, das zu kaufen, was den eigenen Wünschen am ehesten entspricht. Und man kann immer auf Preissenkungen hoffen – bei der PS2 wurde in weniger als einem Jahr der Preis um etwa 30% gesenkt! Das kann natürlich niemand bei der PS3 garantieren, aber träumen wird man doch wohl noch dürfen, oder?