Happy Birthday NWO

Es ist so weit, zum siebten mal jährt nun die Neue Weltordnung ™, die auf den Trümmern des World Trade Centers errichtet wurde. Und pünktlich stehen Obama und McCain (von Bush redet ja schon niemand mehr) am Ground Zero zur Stelle, um darüber zu referieren, wie wichtig und unabdingbar der Krieg gegen den Terror ist. Sprich: die Neue Weltordnung wird auch nach dem Ende von Bush nahezu unverändert weitergetrieben. Eine Verbesserung ist nicht in Sicht, die Lügen werden weiter stetig wiederholt, bis sie letztendlich als Wahrheit in die Geschichte einfließen.

Wer die offizielle Darstellung der US-Regierung zu den Vorgängen vor sieben Jahren anzweifelt, wird oft mit sehr harscher Kritik überschüttet. Dabei werden immer wieder bestimmte Standardwerke zitiert, die die Position der Bush-Regierung unterstützen, und abschließend summiert: “Das ist alles längst widerlegt!” (englisch: debunked) Doch wenn man sich näher mit den Gegen-Gegendarstellungen beschäftigt, stellt man fest, dass dort sehr viele Worte auf sehr dünnem Fundament aufgestapelt sind. Zu diesem Schluss kam ich bereits vor knapp 2 Jahren. Doch auf die Meinung eines kleinen Blogfuzzis wie mich gibt natürlich kaum jemand etwas.

Deswegen bin ich froh, dass sich jemand sehr professionell an dieses Thema herangewagt hat, nämlich David Ray Griffin. Der Mann hat bereits etliche Bücher zu 9/11 veröffentlicht, die allesamt empfehlenswert sind. Er war auch maßgeblich an Loose Change Final Cut beteiligt, das viel professioneller als seine Vorgängerversionen aufgezogen wurde. Man kann also sagen, die Truth-Bewegung ist ein Stück erwachsener und seriöser geworden und möchte sich nicht mehr als eine Horde pickelige Internetkinder mit viel Phantasie abstempeln lassen. Man distanziert sich aktiv von wirklich absurden Vorstellungen. Und mit diesem Buch, dass ich euch heute nahelegen möchte, kann man deutlich sehen, wie wenig die US-Regierung und deren Verteidiger wirklich ihren Kritikern entgegenzusetzen haben.

Buchrezension Debunking 9/11 Debunking von David Ray Griffin

Der Bild-Link führt zu Amazon, wo das Buch versandkostenfrei für etwa €13 zu bekommen ist, ich verdiene keinen Cent daran. Es ist leider nur auf englisch zu haben (wie der Großteil der 9/11-Literatur und -Filme), aber es ist kein sehr schwieriges Englisch.

Debunking 9/11 Debunking

Den Anfang macht eine Einleitung, in der die gesamte Problematik von 9/11 kurz und bündig zusammengefasst ist. Die gröbsten weit verbreiteten Denkfehler werden dort ganz klar angesprochen. Etwa die Tatsache, dass die offizielle Darstellung nichts weiter ist als eine Verschwörungstheorie, während dieser Begriff stets nur abwertend gegen 9/11-Kritikern verwendet wird. Oder, dass ein Bericht, der von einem Wissenschaftler geschrieben wurde, nicht zwingend nach grundlegenden wissenschaftlichen Richtlinien geschrieben sein muss. Man benötigt kein Vorwissen, um das Buch zu verstehen – es ist aber auch für Menschen, die sich regelmäßig mit 9/11 beschäftigen, sehr interessant zu lesen.

Es folgen vier große Kapitel, die sich jeweils mit einem der wichtigsten und meistzitierten Standardwerke beschäftigt, welche eigentlich sämtliche 9/11-Kritik verstummen lassen sollten. Dabei handelt es sich um den Bericht der 9/11-Kommission inklusive der sogenannten NORAD-Tapes (eine nachträglich korrigierende Darstellung des Nordamerikanischen Luftabwehrkommandos), das Buch Without Precedence (Ein Nachwort von zwei führenden Mitgliedern der 9/11-Kommission), den finalen Bericht des NIST zu den Einstürzen von WTC1 und 2 und schließlich den Artikel und das gleichnamige Buch 9/11: Debunking The Myth vom PM-Magazin.

Die ersten drei Kapitel beschäftigen sich im Wesentlichen ausführlich mit den innerlichen Widersprüchen und extremen Anhäufungen von unglaublichen Zufällen in der offiziellen Darstellung und dem Bericht der 9/11-Kommision. Sie zeigen, wie stark die Kontrolle der US-Regierung über jede einzelne Veröffentlichung ist, so dass man eigentlich nur zum Schluss kommen kann, dass sie sie allesamt selbst verfasst hat. Das vierte Kapitel ist hingegen ein Musterbeispiel für die Art und Weise, wie in den Mainstream-Medien mit 9/11-Kritikern umgegangen wird. Das Buch von PM stellt erst einmal eine Reihe von Ansprüchen an sich selber, welche es in keinem einzigen Punkt erfüllen kann:

  • Es sollte sich mit restlos allen wichtigen Kritikpunkten beschäftigen, um ein wirklich umfassendes Aufklärungswerk darzustellen. Aber es lässt einige fundamentale (und keineswegs neue) Aspekte einfach weg oder streift sie nur völlig unzulänglich in einem Nebensatz. So zum Beispiel die Behauptung, dass der bekanntermaßen bereits mit kleinen Sportfliegern überforderte Flugamateur Hani Hajour in seinem Anflug mit Flight 77 auf das Pentagon ein Maneuver vollzogen hat, welches selbst Piloten mit 30 Jahren Flugerfahrungen (in solchen großen Maschinen) für kaum machbar halten. PM schreibt dazu lediglich, dass Hanjour ja nur die letzten 7 Minuten selber geflogen wäre, davor war der Autopilot an. Aber gerade die letzten Minuten sind doch die fraglichsten!
  • Darüber hinaus werden oft nicht die weit verbreiteten Hauptkritikpunkte angegangen, sondern bevorzugt sehr spezielle Außenseitertheorien, die nur von einem Bruchteil der Truth-Bewegung vertreten werden. Beispielsweise dass es bei den beiden Flugzeugen, die in das WTC1 und 2 geflogen sind, gar nicht um Passagiermaschinen gehandelt hätte. Die Widerlegung dieser Thesen wird dann aber als exemplarisch für alle anderen Kritiken aufgebauscht.
  • Als Beweise sollen angeblich hauptsächlich prüfbare Fakten vorgelegt werden. Doch die meisten Gegenbeweise beruhen auf persönlichen Interviews, die man schlecht nachvollziehen kann. Und wenn sie sich auf ein Schriftstück beziehen, geben sie nicht die Seitenzahl an, was eine Überprüfung extrem schwer bis unmöglich macht.

Statt dessen kann Griffin ganz klar aufzeigen, an welchen das Werk exakt die Schwachpunkte aufweist, die es permanent den 9/11-Kritikern zuschreibt:

  • Sie behaupten, dass 9/11-Kritiker gerne vergessen, Quellen für ihre Behauptungen anzugeben. Aber die ernstzunehmenden Werke tun dies stets sehr gründlich, während PM dies für ihr Debunking-Buch überwiegend nicht für nötig ansah.
  • Sie behaupten, dass 9/11-Kritiker auf Standpunkten beharren, welche längst widerlegt sind, und alle Fakten ignorieren. Aber abgesehen davon, dass keiner der Hauptkritikpunkte wirklich widerlegt werden konnte, hält PM an Aussagen der 9/11-Kommission fest, die inzwischen von der Kommission selber revidiert wurden.
  • Sie behaupten, dass 9/11-Kritiker nur die Punkte betrachten, gegen die sie etwas entgegenzusetzen haben, während sie alles darum herum ausblenden. David Ray Griffin hat aber z.B. in seinen früheren Büchern auch stets die Argumente der Gegenseite angeführt. PM hingegen fand es keiner Erwähnung wert, dass die US-Regierung nach wie vor behauptet, keine Vorwarnung von den Anschlägen gehabt zu haben und nicht mal im Entferntesten auf die Idee gekommen ist, dass man ein Flugzeug als Waffe missbrauchen könnte. Dabei gibt es überwältigend viele harte Gegenbeweise zu beiden Behauptungen, z.B. eine Übung für genau diesen Fall, die im Pentagon durchgeführt wurde und aufgrund dieser exakt (und nur) der Ringabschnitt des Pentagon bautechnisch verstärkt wurde, der später von Flight 77 getroffen wurde.

Am Ende des Buches findet man noch einmal eine große Zusammenfassung mit Schlussworten. Das führt mich auch gleich zur einzigen negativen Kritik an dem Buch: Griffin wiederholt sich relativ oft. Er sagt das auch selber ganz offen, und bittet, die entsprechenden Stellen zu überspringen. Das ist für ein gezieltes Hineinschmökern an ausgewählte Stellen sicher auch hilfreich, aber wenn man von Anfang bis Ende durchlesen möchte, nervt es schon ein wenig. Doch es ist bei weitem nicht so viel, dass man sagen könnte, das Buch wäre künstlich aufgebläht.

Alles in Allem möchte ich jedem, der sich über das Für und Wider in der 9/11-Diskussion unsicher ist, dieses Werk nahelegen. Hat man dies gelesen, kann man die gewonnenen Maßstäbe auf jegliche Äußerung (egal ob nun pro oder kontra Bushregierung) anwenden, und sich ein besseres Bild von der Qualität der Aussagen machen. Insbesondere weiß man anschließend, wie fernab der Wirklichkeit die Aussage “Das ist alles längst widerlegt!” liegt. Lasst euch eure Meinung nicht vorfertigen, auch nicht von David Ray Griffin! Wer sich an die reinen Fakten und ein gewisses Maß an Logik hält, kann dennoch nur zu dem Schluss kommen, dass wir unbedingt eine echte, unabhängige Untersuchung von 9/11 benötigen.

Splitfish hat gehört

Vor einer Weile wurde ich von einer E-Mail der deutschen Vertretung von Splitfish (Cyberhaven) überrascht. Offensichtlich wurde meine Vorschau auf den spezielle PlayStation-Maus-Controller gelesen und mein abschließender Aufruf erhöhrt. Ich sollte nämlich ein Testexemplar erhalten, und das ist auch eine Weile später geschehen. Es hatte sogar noch Begleitung, dazu folgt in nächster Zeit ein eigener Beitrag. Und nun, wie versprochen, wenn auch spät, kommt mein…

Testbericht Splitfish edgeFX

Beim Auspacken ist mir gleich aufgefallen, dass das Äußere leider nicht ganz so edel ausfällt wie in der Design-Studie, die man im Netz sehen konnte, aber immer noch schick und griffig. Das Steuerkreuz ist nun doch nicht genau so wie beim originalen DualShock – aber das ist bei keinem Dritthersteller so, offenbar hat Sony darauf ein Patent – immerhin ist es sinnvollerweise in Form eines Plus und keine ungenaue runde Wabbelscheibe. Sinnvoll ist auch die endgültige Anordnung der Symbol-Knöpfe an der linken Seite der Maus – diese sind nun wie beim DualShock im Viereck angeordnet, nicht mehr in einer Reihe wie ursprünglich angedacht. Alles ist gut erreichbar und liegt prima in der Hand.

edgeFX

Was? Wie? Planet schreibt diesmal keinen seitenlangen Monsterbeitrag? Doch, doch, keine Panik! Wie es weiter geht, und ob ich nach dem Anschließen an die PS2 immer noch glücklich war, erfahrt ihn nach einem kleinen Klick… :D

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Heimkinoanlage, Versuch 2

Philips HTS 3100

Gestern kam er endlich an, der ersehnte Allround-Entertainer. Natürlich wurde er abends eifrig ausgepackt, angeschlossen (kurz noch die Kinder ins Bett gesteckt und hastig etwas gegessen) und dann ausführlich getestet. Die Hoffnung war natürlich groß, dass dieses Gerät nicht solche Macken wie der letzte Versuch haben würde. Dabei war der Preis gar nicht mal so viel höher, das günstigste Angebot bei Geizhals (138,50€) hatte Yagma.com, quasi identisch mit ProMarkt, bei denen wir schon einmal zufrieden eingekauft haben. Im Media Markt stand das gleiche Gerät für über 100€ mehr im Regal, immerhin noch 10€ unter der nichtssagenden unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers, aber ich bin doch nicht blöd! Einen kleinen Hinweis auf das Testergebnis kann ich schon mal rausrücken: es wird wohl keinen Artikel Heimkinoanlage, Versuch 3 geben… :)

Testbericht Philips HTS3100

Als erstes fielen mir die Lautsprecheranschlüsse auf: man muss hier keine blanken Kabel irgendwo einklemmen oder festschrauben, es werden einfach farblich gekennzeichnete Stecker reingesteckt. Schön lang sind die Kabel auch, aber leider verschwinden sie an den Lautsprechern einfach im Gehäuse – kein Austausch (ohne Öffnen und vermutlich Löten) möglich. Somit ging der Aufbau noch einen Zacken flotter und Phasen verwechseln war auch unmöglich. Schnell noch Bild und Ton angeschlossen und die UKW-Radioantenne… hmm, ich sagte schnell… oh jeh, dieses kurze Stück Draht als Alibi-Antenne ist wirklich fummelig, und man kriegt sie auch kaum weit vom Gerät weggelegt. Aber ist halb so wild, lässt sich ja simpel ersetzen. Die komische Mittelwellenantenne klemmte ich mal wieder gar nicht erst an, ich habe noch nie Mittelwelle gehört, warum das nur immer mit unterstützt wird…?

Das erste Einschalten brachte sofort Erleichterung – sowohl das RGB-Bild über das dicke, gut abgeschirmte Scart-Kabel als auch der Ton sind 100% störsignalfrei. Die Fernbedienung sieht edel aus und ist sinnvoll belegt, nett sind die Tasten zur Lautstärkeregelung des Fernsehers (und funktionierten auch sofort). Ein Stöbern im aufgeräumten Setupmenü zeigte ein paar sinnvolle Einstellungen wie Bildeigenschaften, Lautsprecherabstimmung und einen Nachtmodus. Dieser analysiert das laufende Tonsignal und verstärkt die leisen Töne, während die lauten Spitzen abgedämpft werden. Das funktioniert wirklich gut und hilft, den Dialog zu verstehen, ohne dass beim Einsetzen der Musik die Kinder aus den Betten fallen. Als interessanter Nebeneffekt ist beim Einstellen der Lautstärke diese für einen kurzen Moment sehr leise und steigt dann langsam auf das endgültige Niveau. Das bestätigt mir, dass dort tatsächlich eine Analysefunktion ihr Werk tut und es sich nicht nur um einen Werbegag handelt.

Also legte ich mal los und überprüfte meine schlimmste Sorge: werden DVDs ruckelfrei abgespielt? Die Matrix hatte es letztes mal aufgedeckt und wurde wieder gezückt. Und siehe da, Trinity bewegt sich geschmeidig durch die Lüfte und über die Dächer. Das Bild ist ruhig, die Farben klar und satt (das kann man aber in den ersten Minuten der Matrix nicht so gut erkennen ;) ). Der Sound stimmte mich auch äußerst zufrieden. Während des Films kann man mit einer Taste unter 4 verschiedenen Klangbildern das passende wählen – Action ist für die Matrix angemessen, denke ich – kein Vergleich zu den völlig nutzlosen Halleffekten des Targa. Was auch positiv auffiel, sind die Laufruhe und kurzen Ansteuerzeiten des Laufwerks. Letztere sind zum Beispiel bei der PlayStation 2 ziemlich schlecht und sorgen bei Menüsteuerung je nach Film für mehr oder weniger große Zwangspausen. Beim HTS3100 geht das alles sehr flott, kaum draufgeklickt und schon zischt das Menü ab. Und nur bei solchen Seeks hört man das Laufwerk, wenn erst mal etwas läuft, ist es flüsterleise, übrigens auch bei allen anderen Funktionen.

Diese wollten natürlich auch noch getestet werden, also probierte ich eine Musik-CD. Wie erwartet wird sie tadellos abgespielt, und auch hier gibt es wieder einige Klangbilder zur Auswahl. Rock in Kombination mit Aerosmith ließ hierbei Subwoofer und Hochtöner ordentlich brummen. Irgendwie schafft es diese Anlage auch besser, das reine Stereosignal auf die Surroundlautsprecher zu verteilen. Beim ersten Anwählen des Radiomodus wird erst einmal die automatische Sendersuche durchgeführt, beim Klang gilt hier in etwa das gleiche wie bei CDs. Eine kurze Probe mit MP3-Dateien war einwandfrei, auch ID3-Tags werden angezeigt (im Display und auf dem Fernseher). JPEG-Bilder hatte ich jetzt gerade nicht zur Hand, sollen aber auch gleichzeitig mit MP3s funktionieren, wenn man beides auf eine Scheibe brennt. Die DivX-Filme, die auf dem Targa noch gestreikt hatten, liefen hier prima. Leider war einer davon ohne Ton, aber das lag wahrscheinlich daran, dass dieser in einem unüblichen Format kodiert war. Der PC verdaut so etwas meist ohne zu Murren, aber solche einfachen Consumergeräte können nunmal keine Codecs nachladen. Abschließend holte ich wieder die PlayStation 2 hervor und legte ein Spiel mit Dolby Surround Pro Logic II ein. Es ist einfach ein herrliches Erlebnis, das altbekannte Spiel in einer völlig neuen Klangdimension genießen zu können – bei Metal Gear Solid 3 steht man buchstäblich selbst mitten im Dschungel.

Zuguterletzt habe ich tatsächlich noch einen kleinen Bug bei der Bedienung gefunden: befindet man sich zum Beispiel im Radio-Modus und macht dann die Schublade auf, um einen Film einzulegen, schaltet der Player natürlich das Radio aus und bringt das Filmmenü hervor. Doch wenn man dann versucht, darin etwas anzuwählen, passiert zunächst nichts. Man muss erst noch einmal explizit die Disc-Modus-Taste betätigen, damit die Tasten auf der Fernbedienung das tun, was man erwartet. Wahrlich keine Katastrophe, aber man muss erst einmal darauf kommen… Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass ich nichts Schlimmeres als dies finden konnte! :D

Positiv

  • Klasse Sound, frei von jeglichen Störgeräuschen
  • Tolles, ruhiges Bild mit satten Farben
  • Vollständiger Scart-Anschluss (RGB)
  • Leises und schnelles Laufwerk
  • Gute Fernbedienung
  • Sinnvolle Einstellmöglichkeiten
  • Sehr lange Lautsprecherkabel
  • Durchdachtes Anschlusskonzept

Negativ

  • Kleiner Bug beim Modus-Wechsel (siehe Text)
  • Nicht austauschbare Lautsprecherkabel
  • Fitzelige Radioantenne
  • Es hätten ein paar Einstellmöglichkeiten mehr sein können

Fazit: ein sehr gelungenes Einstiegsmodell für Heimkinofreunde mit kleinem Geldbeutel. Alle genannten Kritikpunkte sind wirklich winzig und weit entfernt von echten KO-Kriterien. Wer nach einer günstigen, platzsparenden Surround-Komplettlösung sucht, vielleicht auch noch eine PlayStation 2 oder einen GameCube sein Eigen nennt (wegen Pro Logic II) und dennoch gute Qualität erwartet, kann beruhigt zuschlagen.

Heimkinoanlage, Versuch 1

Wie Pia bereits berichtet hat, haben wir uns eine Heimkinoanlage von Targa (über Lidl) zugelegt. Um genau zu sein ist dies schon unser zweiter Versuch, aber das erste Gerät war grausig und wird ab jetzt verschwiegen, außerdem war das vor unserem persönlichen Blogzeitalter… ;)

Wenn man nach so einem Gerät in einschlägigen Foren sucht oder bei Kollegen fragt, erhält man meist nur Hinweise darauf, dass all diese Geräte kompletter Müll sind und man solle sich dies, das, jenes und solches kaufen, damit wäre man besser beraten. Aber was diese Leute immer vergessen: man muss auch betrachten, wie der Ausgangszustand ist. Derzeit gucken wir die Filme auf einer PlayStation 2 und der Ton kommt aus den kleinen Quäken am Fernseher (immerhin Stereo). Die PlayStation ist dabei sogar noch ein recht erträglicher DVD-Player, aber sie kann halt kein Radio, Musik-CDs sind sehr umständlich und MP3-CDs oder gar DivX-Filmen kann man komplett vergessen. Der Ton über die (manchmal leicht scheppernden) Fernseherlautsprecher ist wahrlich nicht die Offenbarung, aber unsere Musikanlage ist defekt und die Heimkinoanlage sollte eben alles dies ersetzen. In der Theorie sieht das auch sehr gut aus, aber kommen wir nun zum:

Testbericht Targa HC-5100x

Die Featureliste und den Preis kann man dem obigen Link entnehmen. Beim Auspacken gab es soweit keine Überraschungen, der Lieferumfang ist in Ordnung und die Kabel lang genug, wenn auch sehr umständlich aufgewickelt. Nachdem alles aufgebaut und angeschlossen war, schaltete ich das Gerät in freudiger Erwartung ein. Sofort fiel auf, dass keine nervigen Störgeräusche entstehen, höchstens mal ein wirklich leiser Knackser beim Ein- oder Aussschalten. Zum ersten Testen empfahl sich die mitgelieferte Test-DVD, die wir auch prompt ein wenig durchlaufen ließen. Nichts falsch gemacht beim Probeaufstellen, also konnte es losgehen. Leider funktionierte der Anschluss über S-VHS an unserem Fernseher nicht, aber das liegt wohl nicht an der Targa-Anlage.

Als ersten Praxistest habe ich Herr Der Ringe, Teil 2 eingeworfen – eine der schönsten Introsequenzen, die ich kenne. Das war schwer beeindruckend, ein satter Bass, ein klarer Klang von allen Seiten, eben Heimkino. Das Bild war soweit in Ordnung, ein wenig farbarm und unsaubere Kanten, aber das liegt am FBAS-Anschluss. Über S-VHS wäre es wohl wesentlich besser, wenn schon das noch bessere RGB mangels SCART-Anschluss nicht möglich ist. Immerhin war das Bild besser, als wenn ich die PS2 über FBAS zum Filmgucken verwenden würde, aber dort nehme ich eben RGB. Die (Fern-)Bedienung ist weitgehend OK, aber das Vor- und zurückspulen ist sehr dämlich gelöst.

Der nächste Laborversuch bestand aus Musik-CDs, die problemlos abgespielt wurden. Das Laufwerksgeräusch war hierbei ein wenig lauter (ein Sirren), aber da das Gerät bei uns sowieso in einer Vitrine hinter Glas gesperrt wird, stört das nicht sehr. Der Klang war natürlich wieder gut, aber es war nicht möglich, die hinteren Surround-Lautsprecher miteinzubeziehen, schade. Ein kurzes Reinhören in den Radioempfang klappte gut, aber es war irgendwie nicht möglich, mit der Fernbedienung die Sender zu programmieren. Das muss man am Gerät selber machen und dann in Presets speichern, die man über die Fernbedienung ansteuern kann – etwas bekloppt, aber verschmerzbar. Leider kann man auch kaum etwas einstellen, beispielsweise das Klangbild ist komplett unveränderlich, man kann nur zwischen einigen völlig nutzlosen Hall-Effekten wählen.

Weiter ging es mit Videospielen – schließlich soll das neue Gerät die PlayStation 2 zwar bei Filmen ersetzen, aber bei Spielen ergänzen. Seit 2003 unterstützen immer mehr Spiele Dolby Surround Pro Logic II, das ist ein Verfahren zum Kodieren von Surroundsignalen über einen gewöhnlichen Stereo-Anschluss. Ich war ja ein wenig skeptisch, wie gut das funktioniert, aber das hat sich beim Ausprobieren schnell erledigt. Soul Calibur 2 wurde eingelegt, das hat sogar einen kleinen Lautsprechertest, der schön die relativ klare Trennung der Kanäle demonstriert. Das Spiel selber kriegt eine neue Dimension des Mittendrin-Gefühls, wenn denn zum Beispiel mal von hinten ein Donnergrollen vernehmbar ist – wunderbar. Seltsam war hierbei nur, dass das Laufwerksgeräusch erst dann verstummen wollte, als ich die CD aus dem letzten Test entfernte.

Anschließend habe ich mich ein wenig mehr mit der Hauptfunktion DVD-Video beschäftigt. Bei der Matrix ist mir zum ersten mal ein Ruckler aufgefallen, als Trinity sich in die Lüfte erhebt, um dem ersten Polizisten ihre Schuhsohle zu zeigen. Huch! Naja, war wohl hoffentlich ein Einzelfall, testweise mal zurückspulen, die DVD ist so unzerkratzt und sauber wie am ersten Tag. Hmmm… an genau der selben Stelle genau der selbe Ruckler – mal weiter beobachten. Und tatsächlich, im Laufe der ersten halben Stunde dieses Films habe ich noch viele weitere Ruckler erlebt, so etwa im Abstand von ein bis zwei Minuten. Und es passiert nicht einmal nur bei schnellen Szenen, sondern auch mal bei ruhigem Dialog. Der Sound bleibt davon unberührt, aber das Filmerlebnis wird stark beeinträchtigt. Bei den anderen Filmen, die ich noch damit geguckt habe, trat das Problem etwas häufiger (Fluch der Karibik) oder seltener (Daredevil) auf, war aber nie ganz verschwunden. Irgendwie löst man sich davon, den Film zu genießen und wartet gespannt, an welcher Stelle nun der nächste Ruckler auftritt… Ich habe versucht, mich daran zu gewöhnen, aber das hat nicht geklappt. :(

Als letztes habe ich noch sehr kurz versucht, zwei Daten-DVDs mit DivX-Filmen einzulegen. Die Scheiben wurden korrekt angezeigt, aber als ich einen Titel anwählte, blieb es stets einen Sekundenbruchteil nach dem Start hängen. Vorspulen war möglich, dann konnte man auch die Bilder sehen, aber wenn man dann auf Play drückt, steht es wieder. Die Scheiben haben aber schon in einem anderen DivX-fähigen DVD-Player funktioniert. Aber für ein abschließendes Urteil dieser Funktion war der Test zu kurz.

Positiv

  • Kein Rauschen, kein Brummen
  • Schönes Klangbild, besonders die Tiefen sind sauber und kräftig
  • Lieferumfang
  • Gute Verarbeitung

Negativ

  • Gelegentliches Ruckeln bei DVDs!
  • Kein echter Scartanschluss, somit kein RGB-Signal
  • Spielt anscheinend DivX-Filme nicht ab
  • Sehr wenige Einstellmöglichkeiten
  • Teilweise umständliche Bedienung

Fazit: leider nicht empfehlenswert, ich habe das Ding heute Morgen zurückgebracht. Wenn das mit dem Ruckeln nicht gewesen wäre, hätte ich mich mit dem Rest abgefunden. Aber der nächste (hoffentlich letzte) Versuch ist bereits bestellt… :D